Unter einem Analog versteht die Geologie einen an der Erdoberfläche zugänglichen Bereich einer geologischen Formation, der ansonsten in größerer Tiefe, also überdeckt von anderen Schichten, vorkommt. An diesen 'Analogen' können Messungen und Studien durchgeführt werden, die dann (mit Vorsicht) auch auf die entsprechenden tiefer liegenden Vorkommen übertragen werden können.
Ein solches Analog ist in der Regel im geologischen Sinn ein Aufschluss. Gelegentlich wird auch der Term 'geologisches Fenster' genutzt.
Etwas anderes ist ein Analogmodell, also die Darstellung eines natürlichen Systems durch ein analoges physikalisches System in der Weise, daß das Verhalten des analogen Systems in etwa (oder exakt) das Verhalten des Prototyps simuliert. In der Hydrologie beispielsweise simulieren Analogmodelle meistens das Fließen von Wasser in einem Gerinne (oder durch ein poröses Medium) durch das Fließen eines elektrischen Stroms in einem aus Widerständen und Kondensatoren bestehenden Stromkreis (Strom- bzw. Spannungsanalyse).
Analogmodelle stehen im Gegensatz zu Digitalmodellen. Letztere haben durch ihre in der Vergangheit, auch durch die Verbesserung der Rechnerleistungen, ständig wachselnde Leistungsfähigkeit gegenüber den Analogmodellen an Bedeutung gewonnen und diese heute (2023) auf fast allen Gebieten nahezu vollständig abgelöst.
Auch in der Geothermie spielen Analoge eine Rolle. Ihre Aussagekraft ist allerdings umstritten, da insbesondere die oft ganz wesentlichen Fluideigenschaften stark druck- und temperaturabhängig sind und somit in Analogen kaum repräsentativ untersucht werden können.
Ein Beispiel sind die Aufschlüsse des Malm im Donautal oder der Fränkischen Alb als Analog für die tiefliegenden und geothermisch genutzten Malmvorkommen im Raum München. Ein anderes Beispiel sind die devonischen Kalke im Sauerland als Analog für tiefliegende und geothermisch nutzbare Devonkalke im Rheinischen Revier und im nördlichen Ruhrrevier.
https://de.wikipedia.org/wiki/OutcropWizard
zuletzt bearbeitet Juni 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de