Ankerbohrlöcher dienen zur Aufnahme von Gesteinsankern zur Festigung des Gesteinsverbandes und damit zur Sicherung untertägiger Hohlräume im Bergbau, Stollen- und Tunnelbau.
Bauanker haben im Gegensatz zum Pfahl, der fast ausschließlich Druckbelastungen ausgesetzt ist, Zugkräfte aufzunehmen. Verankerungen werden u. a. senkrecht, z. B. als Ankerpfähle oder als Schräganker, gesetzt. Nach dem Bohren werden Ankerkonstruktionen in das Bohrloch eingebracht und im Bohrloch befestigt. Neben der Anlage von Gebirgsankern mit relativ kleinen Durchmessern, werden Großlochbohrungen mit über 2 m Durchmesser für Verankerungen niedergebracht. Der Anwendungsbereich erstreckt sich von der Sicherung von Baugrubenauskleidungen, über Kaimauern, Talsperren, Brückenpfeilern bis zur Sicherung von schweren, ortsfesten Off-shore Plattformen. Beim Pipeline-Bau auf Felsuntergrund unter Wasser werden Unterwasser-Ankerbohrgeräte für die Befestigung der Leitungsrohre eingesetzt.
Auch Anker können als Erwärmesonden ausgebaut werden, indem in ihnen die Möglichkeit einer Arbeitsmittelzirkulation geschaffen wird. Dabei dürfen natürlich die gewünschten Ankereigenschaften nicht beeinträchgigt werden. Die Anker gehören dann geothermisch zur Kategorie der 'erdgebundenen Bauteile'.
Wirth Gruppe: Bohrtechnisches Handbuch. Erkelenz: Wirth Maschinen- und Bohrgeräte Fabrik GmbH, 2004. S. 97/99 P.11.
zuletzt bearbeitet April 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de