In einer Bohrung folgt dem Standrohr die Leitrohrtour. Diese Rohrtour wird bei Erdöl- und Erdgasbohrungen auch als Sicherheits- oder als Ankerrohrtour bezeichnet.
Die Bezeichnung Leitrohrtour ergibt sich aus ihrer Funktion für den weiteren, möglichst vertikalen Richtungsverlauf des Bohrlochs. Wenn der Bohrlochabschnitt, in dem die Leitrohrtour eingebracht wird, ohne große Bohrlochabweichung verläuft, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich beim Weiterbohren eine größere Bohrlochneigung aufbaut, weitaus geringer, als wenn bereits im oberen Teil eines Bohrloches größere Bohrlochabweichungen aufgetreten sind.
Als Sicherheits- oder Ankerrohrtour wird die Leitrohrtour dann bezeichnet, wenn auf dieser Rohrtour die erforderlichen Sicherheitsarmaturen, wie sie für das Bohren auf unter Druck stehenden Medien (Erdöl, Erdgas, Dampf, Kohlensäure usw.) erforderlich sind – allgemein als Preventer bezeichnet –, verankert, d. h. verschraubt werden.
Arnold, W.: Flachbohrtechnik. Leipzig - Stuttgart: Deutscher Verlag für Grundstoffe GmbH, 1993. S. 585.
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