Ein Aquifer (auch Grundwasserleiter), ehemals auch als Grundwasserhorizont oder Grundwasserträger bezeichnet, ist ein Gesteinskörper mit Hohlräumen, der zur Leitung von Grundwasser geeignet ist.
Eine weite Verbreitung hat inzwischen auch der ursprünglich aus dem englischen Sprachraum stammende Begriff Aquifer erfahren, jedoch ohne in die für Deutschland gültige hydrogeologische Begriffsbestimmung nach DIN 4049-3 übernommen worden zu sein. Obwohl auch in Teilen der deutschen Fachwelt meist als Synonym zum Grundwasserleiter genutzt, bezeichnet ein Aquifer ursprünglich eine zur Abgabe von signifikanten Wassermengen geeignete Schichtenfolge bzw. Teile derselben. Dies schließt Wasser der ungesättigten Zone explizit mit ein, was aber in der für Deutschland gültigen Definition des Grundwassers nicht der Fall ist. Ein Grundwasserleiter erstreckt sich also im Gegensatz zu einem Aquifer nur über die gesättigte Zone, was zur Folge hat, dass beide Begriffe höchstens im Einzelfall als Synonyme gebraucht werden können. Man kann jedoch davon ausgehen, dass bei der Verwendung des Begriffs Aquifer im deutschsprachigen Raum ein Grundwasserleiter gemeint ist.
Es werden drei Arten von Grundwasserleitern unterschieden:
Ein Grundwasserleiter wird geologisch durch wasserundurchlässige Schichten (z. B. Tone) begrenzt, die dann Aquifugen genannt werden.
Aquifer ist der zentrale Begriff der hydrothermalen Geothermie. Alle Formen der hydrothermalen Energiegewinnung beruhen auf der Verfügbarkeit geeigneter Aquifere.
Wie wird sichergestellt, dass sich die genutzten geologischen Formationen durch den geothermischen Kreislauf nicht verändern? In welchem Umfang wird der Aquifer verändert?
Durch die Förderung von Thermalwasser kann sich die Durchlässigkeit im Förderbereich des Aquifers (tiefer Grundwasserleiter) verändern. Auch im Wasser-Rückführungsbereich kann sich die Durchlässigkeit je nach Gegebenheiten erhöhen oder reduzieren. Durch regelmäßige Messungen mit Überprüfung (Monitoring) von Förderrate (Wasser-Rückführungsrate), Druck, Temperatur und den chemischen Eigenschaften des Thermalwassers wird überwacht, dass keine unerwünschten Veränderungen im genutzten tiefen Grundwasserleiter auftreten.
Bernhard Hölting, Wilhelm G. Coldewey (2005): Hydrogeologie. Einführung in die Allgemeine und Angewandte Hydrogeologie. 6. Auflage. Spektrum akademischer Verlag, München.
Die Literatur zu Aquifer ist sehr umfangreich, siehe unter Literaturdatenbank und/oder Konferenzdatenbank.
http://de.wikipedia.org/wiki/Aquifer
zuletzt bearbeitet April 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de