Als Bergbau bezeichnet man die Aufsuchung, Erschließung, Gewinnung und die Aufbereitung von Bodenschätzen aus der oberen Erdkruste unter Nutzung von technischen Anlagen und Hilfsmitteln. Nach der modernen umfassenden Definition dieses Begriffes gehören zum Bergbau das erforderliche Vermessungswesen (Markscheidewesen), Grubenbewirtschaftungsaufgaben (Bewetterung und Wasserhaltung), soziale Sicherungssysteme (Knappschaftskassen), spezielle Ausbildungsstätten (beispielsweise Bergakademien) sowie Bergaufsichtsbehörden.
Es gibt über- und untertägige Abbauverfahren für feste, flüssige und gasförmige Rohstoffe. Als montanistisch (von lat. mons für Berg) bezeichnet man alle auf den Bergbau bezogenen Sachverhalte. Bergbauliche Aktivitäten werden weltweit durch das jeweilige Bergrecht innerhalb der nationalen Gesetzgebung geregelt.
Im deutschsprachigen Raum waren und sind auch die Bezeichnungen Montanwesen, Gewinnung von mineralischen Rohstoffen sowie Berg- und Hüttenwesen üblich.
Der Bergbau umfasst verschiedene Tätigkeiten, die sich in folgende Phasen unterteilen lassen:
Prospektion und Exploration: Die Suche nach und die Untersuchung von Bodenschatzvorkommen (Lagerstätten).
Erschließung: Das Zugänglichmachen der Lagerstätte, zum Beispiel durch das Anlegen von Schächten und Stollen.
Gewinnung (Abbau): Das tatsächliche Lösen der Rohstoffe aus dem Gestein.
Aufbereitung: Die Reinigung und Konzentration des gewonnenen Materials.
Üblich ist auch die Einteilung des Bergbaus in:
Bergbau ist eine der ältesten menschlichen Tätigkeiten. Schon in der Steinzeit wurden Feuerstein und andere Gesteine abgebaut. Im Laufe der Geschichte war der Bergbau entscheidend für die technologische Entwicklung und den Wohlstand von Regionen und Staaten.
Frühe Zeiten: Gewinnung von Metallen wie Kupfer, Zinn, Silber und Eisen.
Industrielle Revolution: Der Abbau von Kohle wurde zum Motor der Industrialisierung. Regionen wie das deutsche Ruhrgebiet entwickelten sich zu bedeutenden Montanregionen.
Heute: Der moderne Bergbau ist hochtechnisiert und fördert eine Vielzahl von Rohstoffen, darunter Metalle, Industriemineralien, Baustoffe, fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas) Seltene Erden und Edelsteine.
Der Bergbau ist weiterhin von großer globaler Bedeutung, da er die Rohstoffe für die moderne Industrie und Technologie liefert, von Elektronik über Bauwesen bis hin zur Energiewirtschaft. Gleichzeitig steht er vor Herausforderungen wie Umweltschutz, Arbeitssicherheit und der Bewältigung des Strukturwandels in ehemaligen Bergbauregionen.
Gelegentlich, zumindest rechtlich wird die Nutzung geothermischer Energie dem Bohrlochbergbau oder Fluidbergbau zugeordnet, insbesondere weil sie dem Bergrecht unterliegt. Diese Zuordnung ist aber sachlich nicht immer inwidersprochen, da kein endlich vorhandener Rohstoff abgebaut wird, sondern eine erneuerbare Energiequelle technisch genutzt wird. Rechtlich ist allerdings die Erdwärme ein 'bergfreier Bodenschatz'. Nach der derzeitigen Gesetzeslage (2026) ist sie darüberhinaus im 'herausragenden öffentlichen Interesse und sicherheitsrelevant'.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bergbau
Zu Literatur siehe:
zuletzt bearbeitet November 2025, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de