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Bergehalde

Bergehalden sind üblicherweise Halden aus dem Tiefbau des Bergbaus, insbesondere aus dem Steinkohlenbergbau. Diese menschengemachten Hügel bzw. „Berge“ prägen weithin sichtbar das Landschaftsbild in den Steinkohlerevieren, vor allem im Ruhrgebiet, im Aachener Revier und im Saarrevier, aber auch in den Kohlerevieren Nordfrankreichs, Belgiens und Englands. Der Wortteil „Berge“ ist hier aber nicht als Plural von „Berg“ im topographischen Sinne zu verstehen, sondern ist der bergmännische Ausdruck für „taubes Gestein“.

Beim Abbau von Steinkohle fällt unvermeidbar taubes, d. h. nicht kohleführendes Nebengestein (Abraum) an. Früher versuchte man, diese sogenannten Berge vor Ort möglichst aus der Förderung herauszuhalten; so blieb der Bergeanteil der Förderung gering. Durch die Mechanisierung des Steinkohlenabbaus stieg der Bergeanfall jedoch drastisch an. Die Verlagerung des Abbaus in Teufen von bis zu 1500 m erhöhte den Bergeanfall weiter, da zur Beherrschung des Gebirgsdrucks größere Streckenquerschnitte mit mehr Gesteinsausbruch erforderlich sind. Er erreichte in den 1980er Jahren schließlich einen Spitzenwert von 47–48 % an der Gesamtförderung und blieb bis heute etwa konstant. Stabil ist seit Jahren die Aufteilung bei der Verwendung des Bergematerials: 4 % werden als Versatz unter Tage wieder eingebaut. 24 % können als Fremdabsatz genutzt werden, insbesondere als Baumaterial. Die restlichen 72 % sind unbrauchbar und werden aufgehaldet.

Im Laufe der Bergbaugeschichte sind auf diese Weise im Ruhrgebiet z. B. rund 170 Halden als künstliche Hügel und Berge von teilweise über 100 m Höhe entstanden, von denen viele aber aufgrund ihrer ungeeigneten Schüttung und Gestaltung wieder abgetragen wurden. Ende der 1990er Jahre wurden von der Ruhrkohle AG 19 große Bergehalden betrieben. Heute sind die meisten Halden im Ruhrgebiet in Landschaftbauwerke umgestaltet und teilweise künstlerisch aufgewertet. Sie sind heute ein Anziehungspunkt des lokalen Tourismus.

Bedeutung in der Geothermie

Da das auf Berghalden aufgeschüttete Bergematerial des Steinkohlenbergbaus noch erhebliche Kohleanteile enthalten kann, kann es sich auch spontan entzünden und lange Zeit brennen. Die Brände können geothermisch genutzt werden.

Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Bergehalde

zuletzt bearbeitet Juni 2023, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de