Die Bohrlochwand, also die Innenwand eines Bohrloches, ist die Interaktionsfläche der Bohrung mit dem umliegenden Gebirge.
Hier spielen sich alle Vorgänge ab, die mit der Stabilität des Bohrloches zu tun haben. Hier kommt die Bohrspülung zum Austausch mit der Matrix und den Fluidfüllungen des Gesteins.
Die Bohrlochwand ist aber auch die Fläche auf der aus der Bohrung heraus Informationen über das Gebirge gewonnen werden. Die Außenfläche eventuell gewonnener Bohrkerne ist mit der Bohrlochwand nahezu identisch. An der Bohrlochwand wirken geophysikalische Messungen auf das Gebirge ein mit mehr oder weniger großen Eindringtiefen.
Die grundsätzlich in erster Näherung zylindrische Bohrlochwand wird oft längs einer Mantellinie (meist Nord) aufgeschnitten und aufgerollt dargestellt. Geophysikalische Messungen, die ein Abbild der Bohrlochwand bieten, werden oft 'imaging' genannt (akustisch (BHTV), elektrisch (FMI)).
In der Tiefengeothermie ist es Routine, Bohrungen und so auch Bohrlochwände akustisch abzutasten und so im Detail darzustellen. Optische Abtastungen sind nur in Luft oder in klarem Wasser möglich. Befahrungen mit TV-Kameras gelten als veraltet. Siehe auch Borehole-Image Log.
zuletzt bearbeitet Mai 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de