Dehnmessgeber werden in Bauwerksteile eingebaut oder an ihnen angebracht. Sie sind Teil eines indirekten Spannungsmessverfahrens, im untertägigen Hohlraumbau beispielsweise für Ausbauelemente wie Anker, Stahlbögen oder Spritzbetonschalen.
Werden die Messgeber in einem Zustand eingebaut, bevor die Bauwerksteile bzw. Ausbauelemente (z.B. durch Gebirgslasten) beansprucht werden, so ist bei bekannter Spannungs- Dehnungsbeziehung eine Absolutmessung der sich in den Ausbauelementen entwickelnden Spannungen möglich, andernfalls eine Änderungsmessung. Ist der Querschnitt des Bauwerksteils an der Messstelle eindeutig definiert, so können bei einer systematischen Anordnung mehrerer Messgeber auch Spannungsprofile und damit die sich im Bauwerksteil einstellenden Schnittkräfte (Normal- und Querkräfte; Momente) ermittelt werden, was für die statische Beurteilung von Tunnelausbauelementen von besonderem Vorteil ist.
Zur Gewährleistung der Langzeitstabilität des Messsignals sollten Geber eingesetzt werden, die Dehnungen mit Hilfe des Schwingsaitenmessprinzips erfassen.
Im Konstruktiven Ingenieurbau bewährt, bei definierten Abmessungen ist die Ermittlung auch von Schnittkräften möglich.
Indirektes Spannungsmessverfahren, beschränkt auf die Anwendung an oder in Bauwerksteilen.
H. Bock, Arbeitsbericht NAB 14-30 „Oberflächennahe Spannungsmessungen in der Nordschweiz und den angrenzenden Gebieten“ 2014
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