Durch den Drill-Stem-Test (DST) (Gestängetest) können die Permeabilität, die Brunnenspeicherung und der Skin-Faktor ermittelt werden. Der Name Drill-Stem-Test leitet sich von der englischen Bezeichnung für Bohrstrang „Drill Stem“ ab.
Das Testverfahren gliedert sich in eine erste kurze Fließphase, eine erste Schließphase, eine zweite lange Fließphase und eine zweite lange Schließphase. Durch das Öffnen des Ventils wird ein Unterdruck im Testabschnitt und ein Zufließen in das Bohrloch erreicht. In der Schließphase (Ventil geschlossen) kommt es zum Druckaufbau möglichst bis zum Formationsdruck. Anschließend wird das Ventil für eine längere Fließphase wieder geöffnet und der Prozess beginnt von neuem.
Mittels Druckmessgeräten wird der entsprechende Fließ- und Schließdruck über einen längeren Zeitraum gemessen. Da sich auftretende Temperaturschwankungen im Test stark auf den Druckverlauf auswirken können, ist es für die Korrektur im Hinblick auf die Auswertung notwendig, neben dem Druck auch die Temperatur aufzuzeichnen. Der Zeitaufwand beim DST ist von der Durchlässigkeit und Standfestigkeit des Gebirges abhängig. Wird der stationäre Fließzustand erreicht, kann für die Auswertung z. B. das Geradlinienverfahren von Horner (1951) herangezogen werden; für die instationäre Auswertung der Druckverläufe eignet sich z. B. das Typkurvenverfahren von Gringarten et al. (1979). Darüber hinaus existieren für eine Vielzahl möglicher Untergrundmodelle Musterkurven. Außerdem werden numerische Verfahren für die Auswertung eingesetzt.
Der Name Drill-Stem-Test leitet sich von der englischen Bezeichnung für Bohrstrang „Drill Stem“ ab. Je nach Test-Konfiguration können bestimmte Testabschnitte als Slug-Test interpretiert und ausgewertet werden oder andere auch als Wiederangleich und damit als Horner-Plot behandelt werden. Aus DST-Tests können die Transmissivität, ggf. die Brunnenspeicherung und der Skin-Faktor ermittelt werden.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet August 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de