Als Erosion (von lat. erodere, dt. abnagen) bezeichnet man im geowissenschaftlichen Sinn die Zerstörung bzw. Schaffung von Oberflächenformen durch die Abtragung von mehr oder weniger stark verwitterten Gesteinen einschließlich der Böden (siehe → Bodenerosion). Hierbei wird im Wesentlichen zwischen linienhafter (linearer) und flächenhafter Erosion unterschieden.
Unter linienhafter Erosion versteht man die Eintiefung der Erdoberfläche durch abfließendes Wasser in kleinen, kurzlebigen Rinnsalen (Rillenerosion) oder in Fließgewässern (dann als fluviatile oder Flusserosion bezeichnet). Eine andere und derzeit auf der Erde weniger weit verbreitete Form linienhafter Erosion erfolgt durch Gebirgsgletscher (Exaration oder Glazialerosion). Die entstehenden Talformen sind V-förmig (Kerbtal) bei fluviatiler und U-förmig (Trogtal) bei glazialer Erosion.
Hingegen erfolgt flächenhafte Erosion äolisch (durch Wind), marin (durch Meeresbrandung und -Strömung), glazial durch Inlandeis und gelegentlich auch direkt durch Niederschläge. Die großflächige Abtragung und Einebnung ganzer Landoberflächen wird als Denudation bezeichnet.
Lineare und flächenhafte Erosion sind nicht vollständig voneinander abgrenzbar und maßstabsabhängig. So kann kleinmaßstäbige Rillenerosion letztlich auch flächenhaft wirken (insbesondere z. B. bei Bodenerosion). Auch geht z. B. in Eiszeiten oder in besonders hohen Breiten die lineare Erosion von Gebirgsgletschern in die flächenhafte Erosion von Inlandeisgletschern über.
Außerhalb der Geowissenschaften wird der Begriff Erosion auch in der Mechanik und Werkstoffkunde verwendet. Er kennzeichnet hier den mechanischen Abrieb oder die Abnutzung von Bauteilen. Die Erosion kann hier z.B. im Umlauf von Bohrspülung oder (feststoffführendem) Thermalwasser begründet sein.
https://de.wikipedia.org/wiki/Erosion (Geologie)
zuletzt bearbeitet März 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de