Als fluviatile oder fluviale (von lateinisch fluvius „Fluss“, also etwa „von Flüssen verursachte“) Sedimente, umgangssprachlich Flussablagerung, bezeichnet man in den Geowissenschaften von einem Fließgewässer mitgeführtes zerkleinertes Gestein.
Fluvial transportierte Sedimente sind meist gut gerundet und können alle Gesteine umfassen, die im Einzugsgebiet des jeweiligen Flusses oder Stromes vorkommen. Sie besitzen Korngrößen, die – je nach Lage im Unter- oder Oberlauf des Gewässers – von feinem Sand bis zu Geröll reichen (0,1 mm bis etwa 20 cm). Einzelne Steine bezeichnet man in Süddeutschland und darüber hinaus als Wacken.
Durch Anstieg des Meeresspiegels können fluviatile Systeme mit Sedimenten, auch größerer Mächtigkeit, überdeckt werden und heute in größerer Tiefe liegen. Sie können so geothermisch nutzbare Aquifere enthalten mit, infolge ihrer Tiefenlage, ausreichend hohen Temperaturen. Fossile fluviatile Systeme lassen sich heutzutage mit 3D-seismischen Methoden gut kartieren.
Besonders im Norddeutschen Becken NDB ist die Geothermienutzung wahrscheinlich an fluviatile Systeme gebunden, an deltaische Schüttungsrinnen durch die das eiszeitliche skandinavische Hochland entwässerte. Diese haben meist deutlich höhere Wasserwegsamkeiten (Permeabilitäten) als das umliegende Sediment.
Franz, M., Barth, G., Wolfgramm, M.: Hochauflösendes Ablagerungs- und Reservoirmodell des \"Mittelrhätsandsteins\" (Oberer Keuper) im Norddeutschen Becken: eine fluviatil-dominierte Deltaebene. In: DGMK (2013)
Weblink
https://de.wikipedia.org/wiki/Fluviatiles_Sediment
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