In den Geowissenschaften bezeichnet man mit Gasmessungen alle Arten von Messungen die Gase betreffen, sei es Gase in der Luft, im Boden, im Grundwasser oder in Oberflächenwässern. Bestimmt werden die Menge und die Zusammensetzung der Gase. Gasmessungen können ein Teilgebiet geochemischer Exploration sein, da sie in einem Zusammenhang mit dem Vorkommen von Bodenschätzen im Untergrund stehen können (z. B. Kohlenwasserstoffe). Teilweise können Gase durch geeignete Sensoren in situ gemessen werden. Umfangreichere Analysen bedürfen einer Probennahme und anschließende Laboruntersuchungen.
Gase gelangen aus tiefen Quellen großflächig in die Atmosphäre. Dies kann häufig ohne offensichtliche geothermische Oberflächenerscheinungen wie heiße Quellen, Dampfquellen oder Fumarolen und bei sehr geringen Emissionsraten geschehen. Allerdings können selbst kleinste Mengen an Gasemissionen an der Erdoberfläche als Fingerabdrücke von Prozessen im tiefen oder flachen Untergrund dienen. Gasmessungen gehören zu den wenigen Methoden, die tatsächlich den Nachweis einer aktiven Flüssigkeitszirkulation in Lagerstätten erbringen können. Die Ergebnisse können auch dabei helfen, die Größe von Reservoirs abzuschätzen und tiefe geothermische Aufwärtsströme entlang durchlässiger Bruchzonen zu lokalisieren, die als vielversprechende Ziele für geothermische Bohrungen gelten.
Gasanalysen steigern den Wert integrierter Explorationsansätze und tragen dazu bei, Unsicherheiten in der Explorationsphase zu reduzieren. Gasemissionen sind nicht nur charakteristisch für eine Vielzahl natürlicher Systeme (z. B. geothermische Ressourcen, Vulkane, tektonische Risse), sondern können auch als Folge menschlicher Aktivitäten und Anlagen auftreten (z. B. Bohrlöcher, Bergbau, Deponien, Gasspeicher). In diesem Zusammenhang können auch Zeitrafferbefragungen oder kontinuierliche Analysen zur Überwachung durchgeführt werden.
https://www.thinkgeoenergy.com/interview-how-gas-flux-analyses-can-reduce-geothermal-discovery-risk/
https://www.fluxtec.net/wp-content/uploads/fluxtec_final_1080.mp4
zuletzt bearbeitet März 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de