Die Gebirgstemperatur beschreibt die Temperatur in Inneren der Erde. Sie nimmt von der atmosphärischen Jahresmitteltemperatur an der Erdoberfläche auf über 5.000 Grad im Erdmittelpunkt zu. Die relative Lage dieser Temperaturkurve zur ‚Soliduskurve’ gibt an, ob das Gestein in dieser Tiefe fest oder flüssig ist.
Die Temperaturkurve (Abhängigkeit der Temperatur von der Tiefe) wird festgelegt einerseits durch die Temperaturgeschichte des Planeten und die fortdauernde Wärmeproduktion durch radioaktiven Zerfall, andererseits durch die Wärmetransporteigenschaften durch Konduktion und Konvektion und die Abgabe von Wärme an den Weltraum. Dabei spielt Konvektion sowohl in den flüssigen Teilen der Erde in großen Tiefen als auch in den wassergefüllten Anschnitten oberflächennah eine wesentliche Rolle.
Besonders oberflächennah kann sich die Temperatur lokal sehr stark unterscheiden (Temperaturanomalien). Hier spielt auch die Wechselwirkung mit der Atmosphäre und mit den Gegebenheiten an der Erdoberfläche (Bebauung) eine entscheidende Rolle. Der Temperaurgradient kann zeitweilig umgekehrt sein (also die Temperatur mit der Tiefe abnehmen), was bedeutet, dass Wärmeenergie von der Oberfläche in den Untergrund fließt (Regeneration).
Der Bohrvorgang beeinflusst durch den Spülungsumlauf die Gebirgstemperatur im Umfeld der Bohrung, so dass es Monate dauert bis sich die ursprüngliche Temperatur wieder eingestellt hat. Dies ist bei Messungen der Temperaturen in Bohrlöchern insbesondere auch der BHT (bottom hole temperature) zu berücksichtigen.
zuletzt bearbeitet Januar 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de