Die Geodynamik befasst sich mit den natürlichen Bewegungsvorgängen im Erdinnern bzw. auf der Erdoberfläche. Zugleich erforscht sie die Antriebsmechanismen und Kräfte, mit denen die Verschiebungen in Zusammenhang stehen. Die Kräfte können endogen oder exorgen sein, wobei die exogenen Kräfte in der Regel der Erosion zuzuordnen sind.
Im Sinne der Geodynamik ist die Erde mit allen lokalen Details als Ergebnis (Momentaufnahme) der behandelten Prozesse zu sehen, dabei ist bei dieser genetischen Betrachtung auf die Einhaltung von Randbedingungen zu achten, wie Massenerhaltung, Volumenerhaltung. Der Weg von der ursprünglichen bei der Entstehung vorhandenen Lagerung (z. B. horizontale Schichtung) zu heutigen Struktur (z. B. Faltengebirge) muss physikalisch möglich sein.
Die Erkenntnisse der Geodynamik werden vorwiegend durch Methoden der Geophysik gewonnen; sie dienen auch zur Interpretation der Mechanismen in der geologischen Vergangenheit. Der Begriff wird oft fälschlich für rein kinematische Aspekte verschiedener Deformationen verwendet, also ohne Berücksichtigung ihrer Dynamik und Ursachen. Dies betrifft u.a. die rein messtechnische Erfassung lokaler Krustenbewegungen.
Die Geodynamik erforscht die Prozesse, die im System Erde ablaufen. Bildhaft kann man die Erde dabei als Wärmekraftmaschine sehen, welche die Wärme des Erdinnern in Bewegung umsetzt. Die dabei auftretenden Konvektionswirbel sind der „Motor“ der großräumigen geodynamischen Phänomene. Ihr bekanntestes ist die Plattentektonik, die vor 80 Jahren Alfred Wegener als „Kontinentverschiebung“ angenommen wurde.
Die exogene Dynamik (auch exogene Prozesse) wird durch auf die Erdoberfläche einwirkende Kräfte wie Schwerkraft, Sonneneinstrahlung und Rotation der Erde (Gezeiten) generiert und führt zur Bildung von Sedimentgesteinen. Dies geschieht durch
Ein eigenes, komplexes Gebiet exogener Prozesse behandelt die Bodenkunde. Die Quartärgeologie befasst sich mit den Vorgängen und Ablagerungen der letzten Eiszeiten im Quartär, die einen großen Teil der heutigen Landschaftsformen auf der nördlichen Hemisphäre prägen.
Die endogene Dynamik (auch endogene Prozesse) beruht auf Kräften innerhalb der Erdkruste, wie Spannungen, Wärmeentwicklung durch radioaktive Zerfallsprozesse oder dem Magmakern der Erde und führt zur Bildung von Metamorphiten und Magmatiten. Sie beginnt mit der
Die Bewegungen, die die Oberflächengesteine in die Tiefe verfrachten, verformen und falten, aber gleichzeitig die Tiefengesteine wieder an die Oberfläche bringen, sowie die Spuren, die diese Kräfte in den Gesteinen hinterlassen, wie Faltung, Scherung und Schieferung, werden von der Tektonik und der Strukturgeologie untersucht.
Siehe auch: Plattentektonik und Gebirgsbildung.
Turcotte, D. L. and Schubert, G: Geodynamics. New York : Cambridge University Press, 2002
https://de.wikipedia.org/wiki/Geodynamik
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