Geothermische Energie ist die in Form von Wärme gespeicherte Energie unterhalb der Oberfläche der festen Erde (VDI-Richtlinie 4640). Synonyme sind Erdwärme oder auch einfach: Geothermie.
Erdwärme steht generell überall und jederzeit zur Verfügung. Bei sachgerechter Bewirtschaftung ist sie praktisch unerschöpflich. Zu einem geringeren Teil (~ 30 Prozent) entstammt die Erdwärme der Gravitationswärme aus der Entstehung der Erde vor ca. 4,5 Milliarden Jahren (Akkretion). Der größere Teil (~ 70 Prozent) ist auf den radioaktiven Zerfall von Uran-, Thorium- und Kaliumisotopen in der Erdkruste zurückzuführen. Die Temperatur steigt mit der Tiefe im Mittel um 3 K pro 100 m an. Diese Temperaturzunahme pro Teufenabschnitt wird als Temperaturgradient bzw. geothermischer Gradient bezeichnet und in mK/m gemessen, was umgangssprachlich der Angabe in °C pro km entspricht. Dieser Gradient wird durch den Wärmestrom aus der Tiefe an die Erdoberfläche verursacht. Die Wärmestromdichte beträgt in Deutschland durchschnittlich etwa 65 mW/m2.
Die Temperaturverteilung im Untergrund ist nicht einheitlich. In Deutschland gibt es Gebiete, in denen der Temperaturgradient gegenüber dem Durchschnittswert wesentlich erhöht ist. In manchen Bereichen des Oberrheingrabens, im Gebiet von Bad Urach am Fuß der Schwäbischen Alb, bei Landshut in Bayern oder in einzelnen Bereichen im Norddeutschen Becken nimmt die Temperatur um 5 K, teilweise sogar über 10 K pro 100 m, zu. In diesen Bereichen liegen so genannte positive Temperaturanomalien vor. Für die Nutzung der geothermischen Energie hat dies den Vorteil, dass die gewünschte Temperatur bereits in geringerer Tiefe erreicht wird und dadurch niedrigere Bohrkosten sowie geringere Investitionskosten anfallen.
Geothermische Systeme lassen sich unter verschiedenen Gesichtspunkten klassifizieren. Wenn man gleichzeitig die Tiefe der Wärmegewinnung und die Nutzungsart der geothermischen Energie berücksichtigen will, bietet sich die Unterteilung in oberflächennahe Geothermie und tiefe Geothermie an. Diese Unterscheidung ist auch deshalb sinnvoll, weil neben verschiedenen Techniken zur Energiegewinnung unterschiedliche geowissenschaftliche Parameter zur Beschreibung der Nutzungsarten erforderlich sind.
von China liegen keine nachprüfbaren Angaben vor, gechätzt werden 18 - 380 MW.
C. Clauser: Geothermal Energy. In: K. Heinloth (Hrsg.): Landolt-Börnstein, Physikalischchemische Tabellen. Group VIII: Advanced Materials and Technologies. Bd 3. Energy Technologies, Subvol. C. Renewable Energies. Springer, Heidelberg/Berlin 2006, 480-595, ISBN 3-540-42962-X.
Burkhard Sanner: Erdwärme zum Heizen und Kühlen. Potentiale, Möglichkeiten und Techniken der Oberflächennahe Geothermie. Kleines Handbuch der Geothermie. Bd 1. Red. B. Sanner, W., Bußmann. Geothermische Vereinigung, Geeste 2001 (3. überarb. Aufl.), ISBN 3-932570-21-9.
Ingrid Stober, Kurt Bucher: Geothermie , Springer 2012, ISBN 978-3-642-24331-8
Die Literatur ist sehr umfangreiche, siehe unter Literaturdatenbank und/ oder Konferenzdatenbank.
http://de.wikipedia.org/wiki/Geothermie
geothermie.de: Geothermische Vereinigung - Bundesverband Geothermie e. V.
unendlich-viel-energie.de: Geothermie in der Agentur für Erneuerbare Energie
erneuerbare-energien.de: Informationen zur Geothermie vom Umweltministerium
International Geothermal Association (IGA)
Geschichte der Geothermie buch-der-synergie.de
The Future of Geothermal Energy (PDF) geothermal.inel.gov, Massachusetts Institute of Technology MIT
Erdwärme (PDF) lfu.bayern.de, Bayerisches Landesamt für Umwelt: UmweltWissen
Geothermie Basisinfo von BINE Informationsdienst
geothermie-nachrichten.de: Hauptseite
Transenergy — Transboundary Geothermal Energy Resources of Slovenia, Austria, Hungary and Slovakia
zuletzt bearbeitet August 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de