Ca. 40 % des Endenergiebedarfs in Deutschland entfallen auf die Erzeugung von Wärme unterhalb eines Temperaturniveaus von 100 °C. Oberflächennahe geothermische Systeme, bestehend aus einer Wärmepumpe und darauf bemessener Erdwärmeanlage, stellen in diesem Zusammenhang eine effiziente und regenerative Möglichkeit zur Wärmeversorgung von Gebäuden dar. Erdwärmepumpen bieten zudem die Option einer passiven oder aktiven Gebäudekühlung, was aufgrund verschärfter Dämmstandards zunehmende Wichtigkeit besitzt. Aus diesen Gründen und der Möglichkeit überschüssigen Strom aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen in Wärme umzuwandeln und zu speichern, kommt Wärmepumpen eine Schlüsselrolle für die Energiewende im Wärmesektor zu.
Geothermische Systeme sind jedoch technologisch vergleichsweise komplex. Sie verknüpfen die Gewerke des Tiefbaus, des Hochbaus und der Technischen Gebäudeausrüstung sowie der Versorgungstechnik miteinander. Dennoch gibt es für den Bereich der Geothermie - im Vergleich zur Solarbranche (u.a. Solarteure) und der Windkraftbranche - noch keine durchgängigen und fachlich miteinander verknüpften technischen und akademischen Ausbildungsprofile.
Bereits jetzt weist die Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit einen Fachkräfteengpass explizit u.a. in den Berufsgruppen Energietechnik sowie Heizungs-/ und Klimatechnik aus. Um die zukünftig noch weiter steigende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften im Bereich der oberflächennahen Geothermie decken zu können, wurde im Rahmen des Bund-Länder-Wettbewerbs „Aufstieg durch Bildung: offene Hochschulen“ am Internationalen Geothermiezentrum das Projekt GeoZert gestartet.
zuletzt bearbeitet Februar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de