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Gezeiten

Die Gezeiten oder Tiden (niederdeutsch Tid, Tied [tiːt] „Zeit“; Pl. Tiden, Tieden [tiːdən] „Zeiten“) sind die Ausirkungen der Gezeitenkräfte als Folge der Gravitation des Mondes und der Sonne beispielsweise auf die Ozeane. Die Gezeiten wirken sich vorwiegend an den Küsten aus. Da der stärkere Einfluss vom Mond ausgeht, gibt es nicht in 24, sondern in knapp 25 Stunden zweimal Hochwasser und zweimal Niedrigwasser, denn der Mond steht erst nach durchschnittlich 24 Stunden 49 Minuten wieder an ungefähr gleicher Stelle am Himmel.

Die Gezeitenkräfte wirken im Sinne einer symmetrischen Streckung der Erde entlang der Linie zum Mond bzw. zur Sonne. Da sich wegen der Erdrotation keine stabile Deformation einstellen kann, regen die Gezeitenkräfte in den Ozeanen vor allem in mittleren Breiten periodisch Strömungen an. Diese bewirken das periodische Steigen und Fallen des Wasserspiegels. Bei Voll- und Neumond stehen Sonne und Mond von der Erde aus auf einer gleichen Linie, weshalb sich ihre Wirkungen zu einer besonders großen Tide, der Springtide, addieren. Bei Halbmond dagegen stehen Sonne und Mond rechtwinklig zueinander und so ergibt sich eine besonders kleine Tide, die Nipptide. Die Gezeitenkräfte der Sonne betragen etwa 46 % derjenigen des Mondes.[1][2]

Besonders große Gezeitenkräfte und Springtiden ergeben sich etwa alle 15 Monate, wenn der Mond sich aufgrund der langsamen Drehung der elliptischen Mondbahn wieder in größter Erdnähe befindet. Zusätzlich ergibt sich durch die zur Erdachse veränderliche Neigung der Mondbahn eine etwa jährliche Variation der Tiden.

Gezeiten der festen Erde

Der Einfluss des Mondes auf die Erde beschränkt sich nicht nur auf Ebbe und Flut der Ozeane. Auch die feste Erde unterliegt dem Einfluss seiner Anziehungskraft. Im Spiel der Anziehungs- und Fliehkräfte zwischen Erde und Mond hebt und senkt sich der Boden unter unseren Füßen und bildet dabei zwei Gezeitenberge aus. In Europa hebt und senkt sich der Erdboden so um etwa 80 cm. Hier wirken dann viele Kräfte zusammen, so etwa die Auflast des auflaufenden Wassers an der Nordseeküste. Dies bedingt, dass sich der Erdboden im Binnenland bei Flut hebt in der Küstenregion aber senkt.

Bedeutung für due Geothermie

In der Geothermie haben die Gezeiten zum einen eine Bedeutung bei der Bearbeitung und Auswertung von Messungen der Gravimetrie innerhalb der Exploration. Zum andere führen die Gezeiten zu relativen Wasserstandsänderungen in Bohrungen und Brunnen, die eine Bestimmung der Wasserdurchlässigkeiten in der Umgebung gestatten (Gezeitenanalysen).

Literatur

Stober, I., Bucher, K.: Die Gezeiten der Erde in ihren Auswirkungen auf das Grundwasser. In: DGM Nummer 36/5-6 (1992), S. 142-147

Morland, L.:Oscillatory flows in a porous thermoelastic matrix due to earth tides.In: Geothermics Nummer 6(1) (1977), S. 107-116

Stober, Ingrid, Depth- and pressure-dependent permeability in the upper continental crust: data from the Urach 3 geothermal borehole, southwest Germany, Hydrogeology Journal (2011) 19: 685-699, DOI 10.1007/s10040-011-0704-7

Weblinks

https://de.wikipedia.org/wiki/Gezeiten

https://www.welt.de/wissenschaft/article2381005/Erdboden-hebt-und-senkt-sich-taeglich-80-Zentimeter.html

https://user.uni-frankfurt.de/~schmelin/gezeiten.pdf

zuletzt bearbeitet August 2023, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de