Der Gipskeuper ist eine historisch weit verbreitete geologische Kartiereinheit des unteren Abschnitts des Mittleren Keupers der Germanischen Trias.
Der Gipskeuper wird vorwiegend aus bunten, überwiegend rötlichen Tonsteinen mit Einlagerungen von Gips-, Anhydrit- und Steinsalzlagen gebildet. Aufgrund der Löslichkeit der Sulfat- und Salzgesteine (Subrosion) sind Gipskeuper-Landschaften häufig durch Subrosionsformen, wie Dolinen und Erdfälle charakterisiert. Der Keuper-Gips deckt gegenwärtig etwa die Hälfte des deutschen Natursteingipsbedarfts Gipskeuperablagerungen sind im Untergrund des Norddeutschen und Thüringer Beckens, im Steigerwald, der Filderebene, Fränkische und Schwäbische Alb und am Rand zahlreicher Mittelgebirge verbreitet. Die Fossilführung im Gipskeuper ist sehr gering.
In der Oberflächennahen Geothermie spielt der Gipskeuper eine besondere Rolle. Insbesondere an Lokationen mit bedeutenden Anhydriteinlagerungen kann der Gipskeuper bei Wasserzutritt erheblich an Volumen gewinnen (quellen). Unsachgemäße Ausführung von Bohrungen hat an einigen Standorten (Staufen, Böblingen) einen Wasserzutritt ermöglicht, was im Nachgang zu Anhydritquellen und Gebäudeschäden führte. Die Aufsichtsbehörden in Badenwürttemberg haben ensprechend reagiert und die Installation von Erdwärmesonden im Verbreitungsgebiet des Gipskeupers stark eingeschränkt. Allerdings wäre die Durchsetzung sachgerechter Ausführung der Bohrungen eine sinnvollere Maßnahme als flächige Verbote.
https://de.wikipedia.org/wiki/Gipskeuper
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