Bei offenen Systemen der Oberflächennahen Geothermie spielt die Grundwasserbeschaffenheit eine wesentliche Rolle.
Die Grundwasserbeschaffenheit hat einen wesentlichen Einfluss auf den Betrieb und die Lebensdauer der Anlage. Bei Ausbildung von Biofilmen, Verockerunge oder sonstigen Ausfällungen vor allem auf den wärmeübertragenden Anlagenteilen reduziert sich die Effizienz der Anlage rasch. Die Effizienz der Anlage nimmt jedoch auch bei Ausfällungen im Bereich der Brunnenfilter ab, da dann der benötigte Druck erhöht werden muss, um die Fließrate aufrecht zu erhalten. Zu den wesentlichen Parametern der Untersuchung der Grundwasserbeschaffenheit gehören: pH-Wert, elektrische Leitfähigkeit, Gesamthärte, freie aggressive Kohlensäure, Eisen, Mangan sowie weitere Parameter, die von den lokalen hydrogeologischen Verhältnissen abhängen.
Aus den Inhaltsstoffen des Wassers, des pH-Wertes, der Temperatur und dem Redoxpotential können mit Hilfe von gängigen Computerprogrammen vorab Rückschlüsse auf die Versinterungsgefahr der Brunnen sowie auf die Korrosionsgefahr für Werkstoffe gezogen werden. Notfalls sollte auf eine derartige Anlage verzichtet werden.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet September 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de