Das Heizen von Gebäuden oder Gebäudeteilen ist die wesentlichste Anwendung der Geothermie. Das Heizen ist dennoch nur eine der möglichen Nutzungsarten der Geothermie. Daneben steht das Kühlen von Gebäuden oder Gebäudeteilen, die Stromerzeugung und weitere Nutzungsarten, wie Gewächshäuser, Fischzucht, Trocknung.
Heizen und Kühlen hat dabei immer einen Bezug zur momentanen Umgebungstemperatur. Geothermische Heizanlagen lassen sich immer dann besonders effektiv auslegen, wenn sich der Heiz- und Kühlbedarf in etwa die Wage hällt. Dann werden Investitionen ganzjährig genutzt und es gleichen sich Wärmeentzug (aus dem Untergrund) im Winter und Wärmeeinspeisung im Sommer mehr oder weniger aus.
Auch in Deutschland wird, nicht zuletzt durch den Klimawandel, die Nachfrage nach Kühlung (auch im Wohnbereich) steigen. Dies bringt der geothermischen Heizung Vorteile, da sie als einzige (praktisch ohne Zusatzkosten) auch Kühlung bereitstellen kann, ja sogar in der kombinierten Nutzung Heizen/Kühlen systemische Vorteile sieht.
Der Energiebedarf zum Heizen und Kühlen wird weltweit auf deutlich mehr als 50% geschätzt und übersteigt damit den Energiebedarf zur Stromerzeugung deutlich. Demzufolge kommt dieser Energie bei der Dekarbonisierung der Energiebereitstellung eine Schlüsselrolle zu.
Detailliert Ausarbeitungen z.B. in Bayern oder NRW (Masterplan Geothermie) gehen davon aus, dass die Energie zum Heizen und Kühlen zu mehr als 20% aus Geothermie stammen wird. Die Potenziale sind noch weitaus höher.
zuletzt bearbeitet August 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de