Zur Erschließung von Hochenthalpievorkommen werden Hochtemperatur-Bohrungen abgeteuft. Diese werden meistens in vier Abschnitten – nicht mitgerechnet das Standrohr- im Rotary-Bohrverfahren erstellt, zu Beginn in den ersten 50–100 m Tiefe mit einem großen Durchmesser (20" resp. 24") und einer hinterzementierten Verrohrung (18" resp. 22"). Sodann wird mit verkleinertemDurchmesser (17½" resp. 20") bis 200–600 m Tiefe weitergebohrt und eine Verrohrung (13½" resp. 18") eingestellt, bei der zumindest der untere Bereich hinterzementiert wird.
Der dritte Abschnitt in 600–1200 m Tiefe wird mit einem Durchmesser von 12½" resp. 17½" gebohrt und anschließend die sogenannte Produktions-Rohrtour (9 " resp. 13 ") eingebracht und ebenfalls hinterzementiert.
Abschließend wird der Produktionsteil der Bohrung in den Nutzhorizont abgeteuft (8½" resp. 12½"). In diesen wird ein perforierter Liner (7" resp. 9 ") zur Stabilisierung des Bohrlochs von der Produktions-Rohrtour aus abgehängt, der 20–30 m oberhalb der Bohrendteufe endet (thermische Expansion).
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet September 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de