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Hot-Fractured-Rock System

Das Hot-Fractured-Rock System der petrothermalen Geothermie entspricht einem Hot- Dry- Rock- (HDR) System bei dem allerdings angenommen wird, dass im Untergrund vorab vorhandene natürliche Risssysteme an der geplanten Zirkulation beteiligt sind.

Technik

Das Prinzip beruht auf der Herstellung und dem Betrieb eines überdimensionalen Wärmeübertragers im Untergrund zwischen mindestens zwei Bohrlöchern. Durch das Einpressen von Wasser mit Druck von bis zu 150 bar weiten sich die im Gestein vorhandenen Risse trotz des Gebirgsdruckes, und neue bilden sich aus. Diese bleiben bei einer mittleren Weite von weniger als einem Millimeter dauerhaft offen. So wird ein Wärmeübertrager mit sehr großer Oberfläche im Gebirge zwischen den Bohrlöchern geschaffen. Während des Betriebes wird dem System durch die eine Bohrung kaltes Wasser zugeführt und an einer anderen Bohrung, angereichert durch evtl. natürlich vorhandene Tiefenwässer, erwärmt wieder entgegengenommen. Die natürlichen thermischen Auftriebskräfte des heißen Wassers erleichtern die Zirkulation.

Anwendung findet die Technik beispielsweise im Deep Heat Mining Basel (2010 eingestellt) und im französischen Geothermiekraftwerk Soultz-sous-Forêts (Elsass) innerhalb des European Deep Geothermal Power Programmes.

Geschichte

Das erste große HDR-Projekt in Europa entstand in Soultz-sous-Forêts. In einem viermonatigen Test erbrachte 1997 der dort geschaffene Wärmeübertrager von mindestens drei Quadratkilometern heißes Wasser mit einer Temperatur von 142 °C. Inzwischen wurden die Bohrungen auf über 5.000 m vertieft, um ein Temperaturniveau von 200 °C zu erreichen. Damit ließe sich dann ein erstes Kraftwerk mit einer Dampftemperatur von ca. 180 °C als wissenschaftliche Pilotanlage zur Stromerzeugung betreiben.

Die Google-Stiftung sieht das HDR-Verfahren als eine Technik an, die in der Zukunft im großen Maßstab als Energiequelle genutzt werden könnte, und förderte die Entwicklung des HDR-Verfahrens daher mit über 10 Millionen US-Dollar.

Literatur

Bommer, J. J., S. Oates J. M. Cepeda, C. Lindholm, J. Bird, R. Torres, G. Marroquín, and J. Riva: Control of hazard due to seismicity induced by a hot fractured rock geothermal project. In: Engineering Geology, Nummer 83 (2006), S. 287-306 

Bruel D.: Impact of induced thermal stresses during circulation tests in an engineered fractured geothermal reservoir - Example of the Soultz-sous-Forets European Hot Fractured Rock Geothermal Project, Rhine Graben, France. In: Oil Gas Sci Technol. Nummer 57 (2002), S. 459-470 

Genter, A., Guillou-Frottier, L., Feybesse, J., Nicol, N., Dezayes, C., Schwartz, S.: Typology of potential Hot Fractured Rock resources in Europe. In: Geothermics Nummer 32(4) (August–December 2003), S. 701-710 

Rabemanana, V., Durst, P., Bächler, D., Vuataz, F., Kohl, T.: Geochemical modelling of the Soultz-sous-Forêts Hot Fractured Rock system comparison of two reservoirs at 3.8 and 5 km depth. In: Geothermics Nummer 32(4) (August–December 2003), S. 645-653 

Wyborn D, Graaf L, Davidson S, Hann S: Development of Australia\'s first hot fractured rock (HFR) underground heat exchanger, Cooper Basin, South Australia. In: Proceedings of the world geothermal congress (2005)

Weitere Literatur siehe:

zuletzt bearbeitet Januar 2025, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de