In NRW sind Karbonate in Tiefen mit für eine geothermische Wärmenutzung ausreichenden Temperaturen großflächig vorhanden. Diesen widmet sich das Projekt KarboEx.
Im Gegensatz zur Bayrischen Molasse sind die Karbonate in NRW noch nicht ausreichend exploriert. Exploration ist grundsätzlich eine kostenintensive Aufgabe, insbesondere wenn es um größere Flächen geht. Das vorgeschlagene Projekt fußt demensprechend zunächst ausschließlich auf der Aufbereitung vorhandener Daten mit dieser neuen Zielrichtung. Dies sind etwa 1.000 km 2D Seismik, 29 3D-seismische Messungen und 1.300 Tiefbohrungen aus der Steinkohleexploration und Erkenntnissen aus dem Steinkohleabbau (bergmännisches Risswerk). Weitere vorhandene Daten z.B. aus Analogaufschlüssen werden berücksichtigt.
Die Ergebnisse dieses Forschungsvorhabens können (bei verglichen mit den üblichen Kosten einer Neuexploration vergleichsweise kleinem Aufwand) geothermische Potentiale der Karbonate des Karbon und Devon in NRW abschätzen und weitere Explorationstätigkeit steuern. Letztliches Ziel ist die Schaffung von Voraussetzungen zur Errichtung einer größeren Zahl von Heizzentralen an geeigneten Standorten (Quartierslösungen) und der Ersatz fossiler Wärmequellen wie Kohle- oder Gas-KWK durch eine erneuerbare Wärmequelle.
Programm/ Zuschussgeber | Leitmarkt NRW/ EFRE |
Akronym | KarboEx |
Titel/ Thema | Karbonatexploration NRW – Erschließung einer Wärmequelle für den karbonfreien Wärmemarkt |
Identifikation/ Zuwendungsnummer | EFRE-0801782 |
Durchführungszeitraum | 01.11.2019-31.10.2023 |
Geschätzte Kosten/ Zuwendungsbetrag | 1.367.000 € |
Sonstiges |
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Das vorgeschlagene Projekt geht bei der größerflächigen Exploration in Bezug auf Geothermie völlig neue Wege indem es einen einmalig umfangreichen Datensatz (2D-Seismik, 3D-Seismik, 1.300 Tiefbohrungen, Grubenaufschlüsse, Daten aus dem bergmännischen Risswerk und Analogaufschlüsse) integriert und aufgabenbezogen nutzt. In keinem anderen Geothermiegebiet haben bisher derartige Voraussetzungen bestanden oder wurde versucht in dieser Art die Explorationsaufgabe anzugehen.
Das Projekt zielt nicht primär auf eine methodische Weiterentwicklung z.B. einer bestimmten Explorationsmethode, sondern schlägt vor, modernste, zwischenzeitlich durch die Kohlenwasserstoffindustrie erarbeitete und weltweit angewendete Methoden des Processing der seismischen Daten, wie Attributanalyse auf vorhandene Daten anzuwenden. Darüberhinaus sollen die Ergebnisse der Tiefbohrungen und der bergmännischen Aufschlüsse im Zuge einer innovativen Geothermieerkundung genutzt werden.
Das Innovationsziel ist die Erarbeitung einer integrierten Explorationsmethodik für die Geothermie. Diese beinhaltet verknüpfte stratigrafische, fazielle, diagenetische und tektonische Auswertungen der bisher nur weitgehend in den Übertageaufschlüssen bearbeiteten Karbonate des Karbons und Devons. Fernziel der Innovation ist die deutliche Erleichterung der Entwicklung von Projekten der Tiefengeothermie für eine karbonfreie Wärmeversorgung in NRW durch die Bereitstellung von vorab verfügbaren Informationen über die möglichen Nutzaquifere.
Die organisatorische Aufteilung der Projektarbeit wird (mit Ausnahme des AP1 1) in 4 konsekutiven Arbeitspaketen geplant. Die vorgesehenen Arbeitspakete sind:
Ganz NRW.
zuletzt bearbeitet Januar 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de