Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Karst

Unter Karst versteht man in der Geologie und Geomorphologie unterirdische und oberirdische Geländeformen, die vorwiegend durch Lösungs- und Kohlensäureverwitterung sowie Ausfällung von biogenen Kalksteinen und ähnlichen Sedimenten mit hohen Gehalten an Calciumcarbonat (CaCO3) entstanden sind. Hauptmerkmal von Karstlandschaften ist die überwiegend unterirdische Hydrologie, die nicht auf einer primären Porosität des Gesteins beruht, sondern vielmehr sekundär durch den in geologischer Zeit stattfindenden Prozess der Verkarstung bedingt wird.

Karstbildungen können schon währen der Gesteinsbildung oder -Ablagerung auftreten (syngenetisch) oder aber auch zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt der Erdgeschichte (diagenetisch). Zunächst denkt man wohl bei Karst immer an größere Hohlräume (Höhlen), bedeutender sind oft aber kleine Strukturen im cm- oder dm- Bereich.

Wenn Karststrukturen in großer Tiefe entstanden sind oder heute in größerer Tiefe vorliegen, spricht man auch von Tiefenkarst. Bei Tiefenkarst spielen oft nicht mehr eingesickertes Regenwasser (meteorische Wässer) sondern  hydrothermale Grundwässer eine Rolle. Die Verkarstungsgechwindigkeit ist dann natürlich stark von den Wassertemperaturen abhängig.

Karstbildungen sind oft nicht unabhängig von tektonischen Störungen, da diese oft den primären (initialen) Wasserzutritt gestatten.

Bedeutung in der Geothermie

In der Hydrogeothermie spielen Karst oder Verkarstungen insbesondere eine bedeutende Rolle, wenn Kluftaquifere in Karbonaten (z. B. bayrischen Molasse) durch Verkarstung wesentlich verändert wurden. In solchen Fällen kann die Verkarstung wesentlicher sein als die ursprüngliche Kluftpermeabilität. Verkarstungen können daher auch Ziel einer spezifischen Exploration sein. Üblicherweise geht die Exploration auf Karstbildung mit der auf tektonische Störungen Hand in Hand.

Literatur

Hannes Hofmann, Guido Blöcher, Nele Börsing, Nico Maronde, Nicole Pastrik, Günter Zimmermann: Potential for enhanced geothermal systems in low permeability limestones – stimulation strategies for the Western Malm karst (Bavaria). In: Geothermics Nummer 51 (2014), S. 351-367

Schulz, R., Thomas, R., Lüschen, E., Dussel, M.: Geothermische Charakterisierung von karstig-klüftigen Aquiferen im Großraum München, Endbericht. Förderkennzeichen 0325013A. Aufl. Nundes Min, für Umwelt, Naturschutz. Reaktorsicherheit, PTJ

Villinger, E. : Bemerkungen zur Verkarstung des Malms unter dem westlichen süddeutschen Molassebecken. . In: Bull. Ver. Schweiz. Petroleum-Geol. und -Ing Nummer 54 (1988), S. 127

Weitere Literatur unter Literaturdatenbank und/oder Konferenzdatenbank.

Weblink

http://de.wikipedia.org/wiki/Karst 

zuletzt bearbeitet November 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de