Klüfte (engl. joint) oder Kluftflächen sind feine Trennflächen im Gestein bzw. im Gebirge, die durch tektonische Beanspruchung entstehen, aber auch durch diagenetische Prozesse oder Abkühlung (Kontraktion) von Gesteinen.
Die Größenordnung einer Kluft liegt im Bereich von wenigen Millimetern Weite und mehreren Metern Erstreckung. In der Regel findet an den Kluftflächen kein Versatz der getrennten Gesteine statt. Treten jedoch größere Bewegungen entlang der Klüfte auf, so entwickeln sie sich zu Verwerfungen oder Störungen bzw. Störungszonen. Bei seitlicher Öffnung von Klüften reißen Spalten auf. Alternativ wird auch der Begriff Riss (engl. fracture) verwendet.
Die Extraktion geothermischer Energie aus Aquiferen ist auf das Vorhandensein von Wasser im Gestein und dessen Beweglichkeit (Wasserwegsamkeit) angewiesen. Bei klastischen Sedimenten wie Sandstein ist das Wasser in den Hohlräumen zwischen den Körnern (Porosität) vorhanden, in anderen Sedimenten, wie Kalkstein existieren derartige Hohlräume nicht, das Wasser kann aber in einer Vielzahl kleiner Klüfte vorhanden sein (Kluftporosität). Eine Wegsamkeit (Permeabilität) ergibt sich erst, wenn diese Hohlräume/ Klüfte untereinander verbunden sind.
In der Tiefengeothermie sind fractures bzw. Risse und Klüfte oft wesentlich für die Permeabilität, also für mögliches Fließen von Flüssigkeiten wie Thermalwasser verantwortlich. Dies gilt sowohl für einzelne Risse bis hin zu Störungszonen als auch für Risssysteme. Das Fließen in Rissen und Rissystemen wird umfangreich wissenschaftlich bearbeitet. Die Risse sind oft unterschiedlich rau, heterogen in Bezug auf die Apertur (Öffnungsweite), Parameter, die zudem druck- und temperaturabhängig sind.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kluft_(Geologie)
zuletzt bearbeitet August 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de