Der Begriff der Korngößenverteilung oder allgemein Partikelgrößenverteilung ist der Statistik entlehnt. Dort werden Häufigkeiten und Häufigkeitsverteilungen eines beliebigen Merkmals, z. B. Würfelaugen, Fertigungstoleranzen etc., betrachtet. Im Bereich der Partikeltechnologie und der Partikelmesstechnik bzw. der Dispersitätsanalyse wird als Merkmal der Äquivalentdurchmesser eines Partikels gewählt. Aus der allgemeinen Häufigkeitsverteilung der Statistik wird somit die Partikelgrößenverteilung. Diese wird häufig auch als Korngrößenverteilung bezeichnet.
Die DIN 4022 regelte die für Deutschland gültige Benennung und Beschreibung von Boden und Fels. Inhaltlich gliederte sie sich in drei Teile. Der erste Teil befasste sich mit der Erstellung eines Schichtenverzeichnisses für Bohrungen ohne durchgehende Gewinnung von gekernten Proben im Boden und im Fels. Im zweiten Teil wurde das Schichtenverzeichnis für Bohrungen im Fels (Festgestein) behandelt. Teil drei beinhaltete Angaben zum Schichtenverzeichnis für Bohrungen mit durchgehender Gewinnung von gekernten Proben im Boden (Lockergestein).
Im August 2002 wurde die DIN 4022 durch die Normen EN ISO 14688, EN ISO 14689-1 und EN ISO 22475-1 abgelöst. Die DIN 4022 hat im Januar 2007 offiziell ihre Gültigkeit verloren. Im Wesentlichen wurden in der Neufassung deutsche Bezeichnungen durch äquivalente englische Begriffe ersetzt. Die EN ISO 14688 besitzt zwei Teile, deren Inhalt sich stark an die DIN 4022 anlehnt. Die EN ISO 14688 behandelt jedoch die Benennung von Boden, die EN ISO 14689-1 von Fels bei Baugrunduntersuchungen. Probenentnahmeverfahren und Grundwassermessungen werden in der EN ISO 22475-1 behandelt.
In der Geologie und somit in der Geothermie spielt die Korngrößenverteilung bei der Klassifikation von Böden, Sanden und Kies eine Rolle. Sie wird in der Regel durch Siebanalysen ermittelt.
zuletzt bearbeitet Januar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de