Leckagen können in allen Anlageteilen eines Geothermiekraftwerkes (GKW) auftreten, also sowohl in den unterirdischen als auch in den überirdischen Anlageteilen. Dichtheit ist ein relativer Begriff, absolut dichte Teile gibt es nicht. Die Forderung nach Dichtheit bezieht sich immer auf vorgegebene Rahmenbedingungen und dann auch bei Dichtheit noch zulässige Leckraten. Beispielsweise ist ein Wasserrohr wasserdicht bis zu einem gewissen Innendruck mit einer zulässigen Leckrate. Auch technische Richlinien kennen dementsprechend eine vollständige Dichtigkeit grundsätzlich nicht.
Leckagen sind insbesondere kritisch zu betrachten, wenn die Arbeitsmittel Gefahrstoffe enthalten. Neben Leckagen aus technisch bedingter Undichtigkeit sind auch Leckagen infolge von Unfällen und/oder Korrosion zu beachten.
Kritische Arbeitsmittel können außer durch Leckagen auch bei der Erstbefüllung, beim regelmäßigen Austausch von Arbeitsmitteln oder bei der Entsorgung in die Biosphäre gelangen wenn Auflagen nicht eingehalten werden.
Leckagen haben in der Geothermie im Vergleich zu anderen technischen Anlagen eine untergeordnete Bedeutung, da kaum mit gefährlichen Arbeitsmitteln gearbeitet wird. Dies gilt insbesondere für die untertägigen Anlagenteile. Auch hier können z.B. an der Kompletierung (Verrohrung) der Bohrung etwa durch Korrosion Leckagen auftreten und Grundwasser in das umliegende Gebirge austreten und sich dort mit dem vorhandenen Grundwasser mischen. Am Geothermiekraftwerk Landau kam es beispielsweise so kurzzeitig zu geringfügigen Hebungen der Erdoberfläche. Schäden entstanden nicht, insbesondere bestand zu keiner Zeit eine Gefährdung des Trinkwassers.
zuletzt bearbeitet März 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de