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Li-Fluids - Forschungsvorhaben

Übergreifendes Ziel von Li-Fluids ist die Erstellung einer umfassenden Potenzialstudie für ganz Deutschland zur Gewinnung von Lithium aus hydrothermalen Fluiden.

Steckbrief

Programm/ Zuschussgeber

BMWi

Akronym

Li+ Fluids

Titel/ Thema

Li-Fluids - Nutzungspotentiale von hydrothermalen Fluiden zur Gewinnung von Lithium

Identifikation/ Zuwendungsnummer

03EE4034

Durchführungszeitraum

2021-10-01 2024-09-30

Geschätzte Kosten/ Zuwendungsbetrag

1.723,830,54 EURO

Sonstiges

 

Wesentliche Forschungsschwerpunkte

Die Deutsche Rohstoffagentur (DERA) erwartet, dass sich weltweit die Nachfrage nach Lithium bis 2025 verdoppeln oder gar verdreifachen wird. Als ein wesentlicher Treiber für diese Entwicklung wird der Einsatz von Lithium in wieder aufladbaren Batterien, vor allem in der E-Mobilität, angegeben. Aufgrund fehlender eigener Lithiumgewinnung bei gleichzeitig hohem Bedarf nimmt Deutschland im weltweiten Ranking der Nettoimporteure für Lithium einen der Spitzenplätze ein. Ziel des Projekts Li-Fluids ist es, eine umfassende Potentialstudie für Deutschland zur Gewinnung von Lithium aus hydrothermalen Fluiden zu erstellen. Sie soll zur Entwicklung einer (Sekundär-)Rohstoffstrategie beitragen und eine Entscheidungshilfe bei der Planung von Geothermie-Standorten mit Wärme- und zusätzlicher Rohstoffgewinnung sein.

Projektpartner, Teilvorhaben

Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG:Geowissenschaftliche Charakterisierung, verfahrenstechnische Ansätze, Nutzwertanalyse und Nachhaltigkeitsbetrachtung für die Gewinnung von Lithium aus hydrothermalen Fluiden.

Das Teilvorhaben fokussiert auf die systematische Bewertung potenzieller Lithiumvorkommen sowohl unter geologischen als auch verfahrenstechnischen Bedingungen und Nachhaltigkeitskriterien. Lithium-Extraktionstechniken, die zeitnah im Oberrheingraben (ORG) erstmals im kleinen Maßstab an Geothermiestandorten getestet werden, können nicht direkt auf zukünftige Standorte, wie etwa das Norddeutsche Becken (NDB) übertragen werden. Ziel des Teilvorhabens ist daher die flächendeckende Evaluation von potenziellen Nutzhorizonten und die Priorisierung von Standorten um die Bewertung bestehender und neuer Extraktionsmethoden zur Gewinnung von Lithium aus hydrothermalen Quellen zu ermitteln. Erst dadurch ist die Beurteilung heimischer Vorkommen unter geologischen, technischen, ökologischen und ökonomischen Aspekten möglich.

Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR):Untersuchungen zur Gewinnung von Lithium aus geothermalen Reservoiren des Norddeutschen Beckens. Es wird das Potential des Norddeutschen Beckens in Hinblick auf eine wirtschaftliche Lithiumförderung bewertet. Die Forschungsbohrung Horstberg der BGR (zwischen Celle und Uelzen gelegen) eignet sich als idealer Standort, um erste Untersuchungen in kleintechnischen Extraktionsversuchen zur Gewinnung von Lithium an einer Bohrung im Norddeutschen Becken umzusetzen. Zudem erfolgt eine grundlegende Nachhaltigkeitsbetrachtung der Lithiumproduktion an den betrachteten Geothermiestandorten im Vergleich zur konventionellen Gewinnung von Lithium.

Die Forschungsbohrung Horstberg im Norddeutschen Becken wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) als Reallabor genutzt. An diesem Standort können thermale Fluide aus den Formationen des Buntsandsteines mit hoher Lithiumkonzentration direkt gefördert werden. Die BGR wird unter realen Bedingungen geeignete Extraktionsverfahren testen. Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erteilt die Erlaubnis zur Aufsuchung von Lithium zu Forschungszwecken ist zunächst befristet bis zum 31. Dezember 2024. Tatsächliche Aufsuchungshandlungen dürfen erst nach Zulassung bergrechtlicher Betriebspläne erfolgen, für die unter anderem ein gesondertes Beteiligungsverfahren nötig ist.

Das Erlaubnisfeld Horstberg I ist knapp 25 Quadratkilometer groß und entspricht dem bisherigen Aufsuchungsfeldes für Geothermie. Es erstreckt sich im Wesentlichen südwestlich der Ortschaft Dreilingen in der Gemeinde Eimke (Landkreis Uelzen), berührt auch kleine Teile der Gemeinde Suderburg sowie der Gemeinde Gerdau. Die Forschungsergebnisse von Li+-Fluids leisten einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der Energie- und Verkehrswende und somit der Erreichung der Ziele des Bundes-Klimaschutzgesetzes (KSG) und bieten die Chance auf einen nachhaltigen Rohstoffbergbau in Niedersachsen und weitere Lithiumpotenzialregionen in Deutschland.

Weblinks

https://www.enargus.de/search/?q=LI*Fluids

zuletzt bearbeitet März 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de