Der größte Teil der Erdoberfläche ist von Meerwasser bedeckt. Meerwasser ist chemisch gesehen eine wässrige Lösung, hauptsächlich von verschiedenen Salzen (Salzwasser). Natürliches Meerwasser enthält jedoch darüber hinaus noch eine Vielzahl anderer Bestandteile.
Meerwasser hat einen durchschnittlichen Salzgehalt (Salinität) von 3,5 % Massenanteil. Der Gesamtsalzgehalt schwankt je nach Meer. Die Ostsee hat einen Salzgehalt von 0,2 bis 2 %. Einige Binnenseen ohne Abfluss haben weit höhere Salzanteile im Wasser; das Tote Meer ist für seinen Salzgehalt von 28 % bekannt.
Der Mittelwert gilt somit vor allem für das Hauptvolumen der Ozeane und auch für die meisten Nebenmeere wie etwa die Nordsee. 1819 entdeckte Alexander Marcet, dass das Verhältnis der Haupt-Ionen des Meerwassers in allen Ozeanen genau gleich ist. Dieses Prinzip der konstanten Proportionen gilt unabhängig vom Gesamtsalzgehalt des jeweiligen Meeres.
Das Salz ist im Meerwasser dissoziiert, also in Ionen gespalten. Letztere werden erst beim Eindampfen des Wassers zu Salzen, die sich entsprechend ihrer Löslichkeit bilden und in Schichten ablagern. Der Hauptanteil der Anionen ist das Chloridion, gefolgt vom Sulfation. Bei den Kationen überwiegt das Natriumion, weshalb die Hauptmenge der auskristallisierten Meeressalze aus Natriumchlorid (Kochsalz) besteht. Magnesium-, Calcium- und Kalium-ionen sind mit geringeren Anteilen vertreten. In Spuren sind noch weitere Ionen enthalten, davon ist das Spurenelement Jod erwähnenswert, weil infolgedessen in früheren Zeiten in Küstennähe weniger Menschen an Jodmangel litten als im Inland.
In der Geothermie wird Meerwasser oft zum Vergleich mit salzhaltigem Grundwasser (Formationswasser) herangezogen. Dieses (Sole) kann jedoch einen wesentlich kleineren aber auch wesentlich höheren Salzgehalt haben. Im Vergleich zu Meerwasser mit 35g/l Salz haben die Thermalwässer des Oberrheingrabens oft ca. 120 g/l und die des Norddeutschen Beckens oft bis zu 300 g/l. In der Bayrischen Molasse enthält das Thermalwasser nur wenige Gramm Salz (Trinkwasserqualität).
Diskutiert wird auch das Meerwasser im Vergleich geothermischen Tiefenwässern bei Möglichkeiten der Lithium Extraktion. Mit 20 ppm Lithiumgehalt ist dieser im Meerwasser um einen Faktor 10 kleiner als z.B. in den Thermalwässern des Oberrheingrabens. Auf der anderen Seite steht Meerwasser in unbeschränkter Menge kostenlos zur Verfügung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Meerwasser
Zuletzt geändert März 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de