Die Microfrac Spannungsmessung ist die einzige praktisch durchführbare Methode zur Bestimmung der in situ Spannungen, also des Spannungsfeldes (Spannungstensors) nach Betrag und Richtung in Tiefbohrungen.
In einen offenen aber angepackerten Bereich einer Tiefbohrung (ca. 1m) wird über eine Rohrleitung hydraulischer Druck eingebracht, so dass im Gebirge Microrisse aufreißen. Diese Microrisse müssen dann abgebildet werden. Dies geschieht klassisch durch einen Abruckpacker (wie beim Zahnarzt), wobei weiches Material gegen die Bohrlochwand und geringfügig in der Riss gepresst wird. Beim Bergen des Abdruckpackers bleibt das Rissbild erhalten. Alternativ können heute Risse auch mit einem akustischen Televiewer kartiert werden.
Im Zuge der heute (2015) hochideologisiert geführten Diskussion um das Fracking sind selbst diese völlig risikolosen Microfracs, mit einer Ausdehnung von allenfalls einigen Dezimetern, Gegenstand unschöner Diskussionen geworden. Nicht zu verwechseln sind sie mit ähnlich ausgeführten Datafracs, die ähnlich klein sind und ausgeführt werden, um Daten für die technische Auslegung größerer Produktionsfracs zu gewinnen.
Zuletzt bearbeitet Januar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de