Ein Mineral (aus mittellat. aes minerale „Grubenerz“, im 16. Jahrhundert nach französischem Vorbild geprägt) ist ein Element oder eine chemische Verbindung, die im Allgemeinen kristallin und durch geologische Prozesse gebildet worden ist. Der Plural lautet Minerale (in der Wissenschaft in Deutschland und Österreich verwendet) oder Mineralien (von Sammlern, Händlern und in der Deutschschweiz als Synonym zu Minerale verwendet).
Die Mehrzahl der heute bekannten und von der International Mineralogical Association (IMA) als eigenständig anerkannten rund 4800 Minerale ist anorganisch, doch auch einige organische Substanzen sind als Minerale anerkannt, weil sie sich auch natürlich bilden. Einschließlich aller bekannten Mineral-Varietäten sowie synonymer Bezeichnungen existieren allerdings über 5500 Mineralnamen. Die Lehre von den Mineralen ist die Mineralogie, die von ihrer Verwendung und Bearbeitung die Lithurgik.
Unser Alltag ist von der Nutzung von Mineralen durchdrungen. Sie werden üblicherweise aus geförderten Produkten des Bergbaus (Rohstoffe) durch deren Aufbereitung gewonnen. Wegen der harausragen Bedeutung der Versorgung mit lebensnotwendigen Mineralen wird deren Gewinnung durch ein privilegierendes Recht, in Deutschland das Bundesberggesetz, geregelt. Dies macht deutlich, dass der Rohstoffversorgung eine ähnliche Bedeutung zukommt, wie der Wasserversorgung, der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Ähnliches.
In der Geothermie und insbesondere in der Tiefengeothermie spielen viele Minerale eine bedeutende Rolle. Sie bilden die Gesteine, in denen Wärme gespeichert ist und aus denen Wärme gewonnen werden soll. Die Mineralzusammensetzung bestimmt letztlich alle petrografischen Eigenschaften der Gesteine mit. Da es bei höheren Temperaturen zu Mineralumbildungen (Mineralalteration) kommt, sind Minerale auch Geothermometer oder auch Grundlage für geophysikalische Explorationsmethoden (Beispiel: Smektite bei der Magnetotellurik).
Da die Minerale mit dem Thermalwasser umgewälzt werden und somit über Tage verfügbar werden, lassen sie sich prizipiell aus dem Themalwasser extrahieren und so gewinnen. Dies wird meist Mineralkoproduktion oder Stoffkoproduktion genannt. Die Minerale können dabei sowohl im Wasser gelöst sein als auch Bestandteil der Feststofffracht. Eine besondere Beutung kommt in diesem Zusammenhang dem Lithium zu, an dessen großindustrieller Koproduktion weltweit gearbeitet wird.
https://de.wikipedia.org/wiki/Mineral
Zuletzt bearbeitet August 2023, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de