Das Mohr-Coulombsche Bruchkriterium besagt, dass ein Bruch eines Festkörpers (Boden, Fels usw.) dann eintritt, wenn die Schubspannungen aus der äußeren Belastung größer als die Festigkeitsgrenze des inneren Scherwiderstandes werden.
In der Geologie, der Geomechanik und damit auch in der Geothermie spielt das Mohr-Coulombsche Bruchkriterium bei der Enstehung und Aktivierung von Scherbrüchen eine entscheidende Rolle. Im Geo-Bereich wird die Kohäsion oft vernachlässigt. Die Geradengleichung der sogenannten „Bruchgeraden“ oder Coulombschen Schergeraden lässt sich im sogenannten Mohr'schen Diagramm darstellen. In diesem Diagramm bedeutet das Bruchkriterium, dass der Mohr'sche Spannungskreis jedes Bodenteilchens unter der Bruchgeraden liegen muss, damit kein Bruch eintritt. Berührt er sie, ist der Grenzzustand gerade erreicht. Spannungskreise, die über die Schergerade liegen, kann es nicht geben, denn der Boden würde ausweichen. Die Bodenprobe (z. B. in einem Prüfgerät wie einem Triaxialgerät) schert entlang einer Bruchfläche ab, d. h. sie bricht.
F. Jung: Der Culmannsche und der Mohrsche Kreis. In: Österreichisches Ingenieur-Archiv (ISSN 0369-7819) Band 1, Heft 4-5, 1946/47, S. 408-410
http://de.wikipedia.org/wiki/Mohrscher_Spannungskreis#Mohr-coulombsches_Bruchkriterium
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