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Nachhaltigkeit

Der Begriff Nachhaltigkeit (sustainability) wird auf eine Publikation von Hans Carl von Carlowitz aus dem Jahr 1713 zurückgeführt, in der er von der „nachhaltenden Nutzung“ der Wälder schrieb, ohne aber weiter auszuführen, wie sie zu erreichen sei. Hermann Friedrich von Göchhausen griff den Begriff 1732 auf. In seiner "Anweisung zur Taxation und Beschreibung der Forstbestände" von 1795 hat Georg Ludwig Hartig dann ausformuliert, was Nachhaltigkeit bedeutet, auch wenn er den Begriff nicht verwendet. „Nachhaltigkeit“ bezeichnet also zunächst die Bewirtschaftungsweise eines Waldes, bei welcher immer nur so viel Holz entnommen wird, wie nachwachsen kann, so dass der Wald nie zur Gänze abgeholzt wird, sondern sich immer wieder regenerieren kann. Der Begriff wurde schließlich als sustained yield ins Englisch übertragen und fand Eingang in die internationale Forstwissenschaft.

Im erweiterten Sinn eines „Zustands des globalen Gleichgewichts“ taucht der Begriff sustainable 1972 im Bericht Die Grenzen des Wachstums an den Club of Rome erstmals an prominenter Stelle auf.

Bedeutung für die Geothermie

Auch in Bezug auf Geothermie wird das Adjektiv 'erneuerbar' immer wieder kritisert. Da es wegen des Energieerhaltungssatzes (Physik) keine Erneuerung von Energie gibt, ist die Einstufung als 'erneuerbar' für alle Erneuerbaren kritisch zu sehen. Dennoch ist dies in allen internationale Gremien so nun festgelegt und nicht mehr wegzudenken. Vielfach wird der Versuch unternommen, 'erneuerbar' (renewable) durch nachhaltig (sustainable) zu ersetzen, ohne dass sich dies durchsetzen konnte. Dennoch gibt es zur 'sustainability' von Geothermie umfangreiche Literatur.

Während es unstrittig ist, dass Geothermie in einem globalen Sinn 'nachhaltig' ist, einfach weil die Ressource sehr groß ist, kann es lokal durchaus zu einer Ausbeutungsform kommen, die nicht nachhaltig ist. Dies tut jedoch der Einstufung von Geothermie als 'nachhaltig' oder 'erneuerbar' keinen Abbruch.

Nachhaltigkeit kann im weiteren Sinne aber viel mehr bedeuten als lediglich die Nachhaltigkeit des Reservoirs. Der Entwurf des "Draft Geothermal Sustainability Assesment Protocols (GSAP)" der International Geothermal Association (IGA) zählt im Inhaltsverzeichnis folgende Punkte auf, wobei hier 'geothermal resource' nur eines von vielen Themen ist:

  • Communications & Consultation
  • Governance
  • Demonstrated Need & Strategic Fit
  • Environmental & Social Impact Assessment & Management
  • Integrated Project Management
  • Geothermal Resource 
  • Infrastructure Safety
  • Financial Viability
  • Project Benefits
  • Economic Viability
  • Procurement
  • Project-Affected Communities & Livelihoods
  • Resettlement 
  • Indigenous Peoples
  • Labour & Working Conditions
  • Cultural Heritage 
  • Public Health
  • Biodiversity & Invasive Species
  • Induced Seismicity and Subsidence
  • Air Quality and Water Quality

Schon diese Aufzählung zeigt, wie weit der Begriff Nachhaltigkeit (sustainability) heute gefasst wird oder zumindest gefasst werden kann.

Literatur

Zu der sehr umfangreichen Literatur siehe unter Literaturdatenbank und/oder Konferenzdatenbank.

Weblink

http://de.wikipedia.org/wiki/Nachhaltigkeit

Zuletzt bearbeitet Januar 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de