In der Bohrtechnik sind Packer zylinderförmige Blähkörper, meist aus Gummi, die pneumatisch oder hydraulisch geweitet werden können, so dass sie die Bohrung in einer vorgegebenen Tiefe (gegenüber vertikalen Strömungen der Bohrlochfüllung) abdichten.
Durch den Einsatz von zwei Packern kann ein definierter Bohrlochabschnitt vom Rest des Bohrlochs isoliert werden. In diesem Anschnitt können dann gezielt Untersuchungen oder Maßnahmen durchgeführt werden, beispielsweise diverse Messungen, Pobennahme oder auch hydraulisches Fracking.
Neben Gummipackern gibt es für hohe Temperaturen auch Aluminiumpacker (nur einmal verwendbar). Ein besonderer Packer ist der ‚Abdruckpacker’. Mit ihm kann (ähnlich wie beim Zahnarzt) ein Strukturbild der Bohrlochwand erhalten werden.
Packer werden in der Geothermie oft im Zusammenhang mit Stimulationsversuchen angewendet. Um dabei Gefahr eines hydraulischen Kurzschlusses vorzubeugen und um eine extreme Stimulation singulärer Klüfte oder einer Störungszone zu vermeiden, empfiehlt es sich, die notwendigen Stimulationsversuche abschnittsweise in voneinander isolierten Gebirgsabschnitten separat durchzuführen. Um Gebirgsbereiche gegeneinander abzusperren, werden in der Regel Packer verwendet; es können jedoch auch Zementbrücken gesetzt werden. Packer gibt es in verschiedenen Dimensionen, bzw. Durchmessern, für groß und kleinkalibrige Bohrungen.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet April 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de