PGV -peak ground velocity- ist die englischsprachige und damit international übliche Bezeichnung für die maximale Schwinggeschwindigkeit am Einwirkungsort eines Erdbebens oder generell einer Bodenerschütterung Die übliche Dimension ist mm/s. Diese Größe ist, neben sonst noch üblichen Größen wie Intensität oder Schwingbeschleunigung, besonders wichtig, da sie einen Bezug zur DIN 4150 (3) herstellt und damit zur Schadensbeurteilung geeignet ist.
PGV ist eine Immissionsgröße, beschreibt also die Erschütterungswirkung am Einwirkungsort. Der Gegensatz dazu ist z.B. die Magnitude, eine Emissionsgröße, die die Stärke eines Bebens an der Quelle beschreibt. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Größen ist komplex undl lokationsabhängig. Wenn es um die Beurteilung von Erschütterungswirkungen am Einwirkungsort geht, sollte dort immer PGV gemessen werden und zwar DIN-konform.
Zur Beherrschung induzierter Seismizität wird oft eine Ampel (traffiv light system, TLS) eingesetzt und mit der Behörde vereinbart. Ein derartiges System sollte immer auf PGV und nicht auf Magnituden aufbauen, da es um Einwirkungen am Einwirkungsort geht. Zudem ist das Monitoring mit Meßnetzen dann weniger aufwendig und weniger störanfällig (Bodenunruhe, z.B. durch Windenergieanlagen).
Norm DIN 4150, Teil 3.
Schultz, Ryan, Greg Beroza, William Ellsworth, and Jack Baker, Risk-Informed Recommendations for Managing Hydraulic Fracturing–Induced Seismicity via Traffic Light Protocols, Bulletin of the Seismological Society of America, 110(5) 2020
zuletzt bearbeitet Juli 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de