Die Geothermieanlage am Thomas-Müntzer-Platz in Prenzlau besitzt eine maximale thermische Leistung von 500 kW. Sie stellt Wärme zur Beheizung und Warmwasserbereitung von bis zu 550 Wohneinheiten bereit. Nach dem Umbau der Anlage im Jahr 1994 konnte sie als Pilotanlage mit einem neuen Verfahren zur Erdwärmenutzung in Betrieb genommen werden.
Name der Anlage | Erdwärmesonde Prenzlau |
Standort | Prenzlau |
Eigentümer/ Betreiber | Stadtwerke Prenzlau |
Nutzungsart | Tiefe Erdwärmesonde |
Jahr der Inbetriebnahme | 1994 |
Leistung thermisch [MWth] | 0,15 |
Leistung elektrisch [MWel] | - |
Bohrungen [m] | 2.786 |
Thermalwassertemperaturen [⁰C] | 108 |
Förderraten [kg/s] | 3,33 |
Sonstiges | Geschlossenes System (Tiefe Erdwärmesonde) |
In einer tiefen Erdwärmesonde (bis 3.000 m Tiefe) zirkuliert aufbereitetes Wasser in einem geschlossenen System. Die Erdwärme dringt durch die Hülle der Sonde und erhitzt das Wasser im Inneren. Vom Boden der Sonde wird es durch das Innenrohr wieder an die Oberfläche gefördert.
Die nach unten strömenden Wassermassen isolieren dabei das nach oben geförderte heiße Wasser von den kälteren Erdschichten, zudem ist die Fließgeschwindigkeit des nach oben geführten Wassers durch der geringeren Querschnittsfläche des Innenrohrs wesentlich höher und somit die Verweilzeit (Abkühlzeit) geringer. Diese beiden Effekte verringern die Auskühlung des geförderten Wassers und erhöhen die Effektivität.
Die Sonde besteht aus der Rohrtour, der Umwältzpumpe, dem Wärmetauscher, der Wärmepumpe und der Regelanlage. Sie ist der Heizkesselanlage vorgeschaltet, die aus drei gas-/ ölgefeuerten Kesseln besteht.
Die Sonde erreicht im Naturumlauf (Thermo-Syphon-Effekt) ohne Umwältzpumpe eine Leistung von 80 - 120 kW. Die Gegebenheiten im Fernwärmenetz erfordern den Einsatz einer Wärmepumpe. In der innovativen Wärmepumpe von Sultzer-Escher-Wyss wird als Kältemittel Ammoniak eingesetzt.
zuletzt bearbeitet April 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de