PSHA - probability seismic hazard assessement (oder analysis)- ist die übliche englischsprachige Bezeichnung für die Abchätzung der seismischen Gefährdung, also der Gefährdung durch Erdbeben an einem vorgegebenen Einwirkungsort. Üblicherweise wird angegeben, wie groß die Wahrscheinlichkeit der Überschreitung eines Grenzwertes der Magnitude im Jahr ist (Anzahl pro Jahr). Alternativ kann die Wiederkehrzeit für eine Überschreitung (in Jahren) angegeben werden. Wird statt der Gefährdung (hazard) das Risiko (risk) betrachtet ist die Verwundbarkeit (vulnerability) am Einwirkungsort mit zu berücksichtigen. Diese ist z.B. in Basel, einer Großstadt mit chemischer Industrie ganz anders als im australischen outback.
Alternativ wäre eine DSHA - deterministic seismic hazard accecement-, bei der die Vorgänge im Bebenherd und bei der Ausbreitung der Erschütterungen, in der Regel durch Modellierung, betrachtet werden.
Bei einer PGHA bezieht man sich zunächst auf Magnituden und deren Auftretenswahrscheinlichkeiten. Zur Abschätzung möglicher Schadenswirkungen an einem (oder mehreren) Einwirkungsort ist aber ein Übergang zu maximal möglichen Schwinggeschwindigkeiten (PGV - peak ground velocity) unerlässlich, denn für diese definiert die DIN 4150-3 Anhaltswerte bis zu denen Schäden mit Sicherheit auszuschließen sind. Der Übergang von Magnituden zu PGV-Werten ist eine weitere Herausforderung einer PSHA.
Zur Erleicherung einer PSHA gibt es software-Tools wie z.B. https://seismograph.me/product/psha-tool oder auch Trainingsmaterial wie Vhttps://www.training.openquake.org/manual-hazard-training
Baker, Jack W. (2015) Introduction to Probabilistic Seismic Hazard Analysis. White Paper Version 2.1, 77 pp.
zuletzt bearbeitet Juli 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de