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Reaktivierungspotenzial

Das Reaktivierungspotenzial schätzt ab, ob eine vorhanden Störung durch das derzeit vorhandene Spannungsfeld aktiviert, also zu einer Scherbewegung veranlasst, werden kann.

Dabei wird für vorhandene Störungszonen das Verhältnis von Normal- zu Scherspannung ermittelt und in Zusammenhang mit dem Reibungsbeiwert gesetzt. Reibungsbeiwerte wurden experimentell für verschiedene Gesteinstypen ermittelt und geben somit ein kritisches Maß an, welches die Normal- und Scherspannung zu einander einnehmen können.

Überschreitet das Verhältnis den Reibungsbeiwert ist mit dem Versagen der Störungsfläche zu rechnen. Liegt das Verhältnis unter dem Reibungsbeiwert, ist die Störungszone als stabil anzusehen. Da die Reibungsbeiwerte oft nicht ausreichend bekannt sind, wid oft von 0,8 ausgegangen, so dass zu prüfen ist, ob das Reaktivierungspotential für eine bestimmt Störungsorientierung diesen Wert übersteigt.

Eine Störungszone kann zum existenten Spannungsfeld kritisch orientiert sein, d.h. nahe am Versagen. In diesem Fall ist in geologisch kurzen Zeiträumen mit der Reaktivierung und Seismizität zu rechnen. Eine Störungszone kann jedoch auch unkritisch orientiert sein und erst durch Veränderungen im Untergrund, wie sie durch geothermische Anlagen auftreten, in einen kritischen Zustand überführt und reaktiviert werden. Die Druck-, Temperatur- und Spannungsveränderungen, die mit dem Betrieb einer geothermischen Anlage einhergehen, müssen daher im Untergrund beobachtet werden, um den Einfluss auf die Verteilung von Scher- und Normalspannung auf den Störungszonen zu verstehen. 

Reaktivierungspotentiale und ihre Bedeutung für angetroffene Störungen und Störungssysteme müssen in der Regel durch eine aufwändige THM (Temperatur- Hydraulik- Mechanik) Modellierung erarbeitet werden.

Literatur

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zuletzt bearbeitet März 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de