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Recovery, Recovery-factor

Recovery und Recovery-Faktor (Rf) sind auch im Deutschen häufig verwendete Begriffe zur Beschreibung des Anteils eines Rohstoffes, der aus einer Lagerstätte gewonnen werden kann, in Relation zu dem Gesamt-Rohstoff-Inhalt des Reservoirs (quantity, commodity in place). Im deutschen ist auch der Begriff 'Gewinnungsfaktor' üblich.

Im Öl/Gas-Bergbau sind dies meist 20-30 %, wobei durch zusätzliche Maßnahmen (wie Dampfflutung) versucht werden kann, den Faktor zu erhöhen. Bei unkonventionellem Gas wir der Faktor vorsichtig oft auf pauschal 10 % geschätzt.

Bedeutung in der Geothermie

In der Geothermie ist dieser Faktor schwer zu definieren, da sich schon der vorhandene Wärmeinhalt (heat in place, quantity in place) abhängig von einer Temperaturdifferenz  (T - Tref) definiert, wobei Tref meist die Referenztemperatur der thermodynamischen Stromwandlung ist, also in etwa der Reinjektionetemperatur entspricht. Gelegentlich wird aber, abweichend hiervon, die Umgebungstemperatur (Jahresmittel) genommen. Darüber hinaus fließt dem Reservoir während der Nutzung wieder Wärme zu, entweder direkt (Konduktion) oder als heißes Fluid (Konvektion). Dennoch ist auch in der Geothermie eine begründete Annahme von Recovery-Faktoren zur Ressourcenabschätzung wichtig, denn dieser Faktor geht direkt (linear) in die Abschätzung der zur Verfügung stehenden Energiemengen (Ressourcen, Reserven) ein.

Häufig werden 10 % angesetzt, insbesondere bei petrothermalen Systemen sind aber wohl 3 - 5 % eher realistisch.

Refererenztemperatur

Die Referenztemperaturen können unterschiedlich gewählt werden und sind stets anzugeben, da sich der Wärmeinhalt immer auf eine Referenztemperatur bezieht. Diese können beispielsweise sein:

Recovery factor

Der recovery factor als Quotient zwischen der entnommenen Wärme und der heat in place zu Projektbeginn hängt natürlich von dem gewählten Reservoirvolumen und der Referenztemperatur ab. Er ist keine feste Größe, sondern steigt mit der Projektlaufzeit an. Bei nachhaltigen Projekten mit stetigen Energiezufluss kann der recovery factor sehr groß (weit über 100 %) werden. 

Übliche recovery factors als Mittel zahlreicher Hochenthalpieprojekte:

Area definition

Tight (G1)

Wide (G4)

Reference temp

Ambient

Separation

Ambient

AVERAGE

13%±5

(11 fields)

27%±15

(4 fields)

5%±2

(7 fields)

Die Bezeichnungen G1 resp. G4 beziehen sich auf die Klassifizierung nach UNFC 2009.

Literatur

Williams, C., F.: Updated Methods for Estimating Recovery Factors for Geothermal Resources. In: In: Proceedings. Thirty-Second Workshop on Geothermal Reservoir Engineering; 2007/01/22; Stanford, CA. Stanford, CA: Stanford University, Stanford Geothermal Program; p. SGP-TR-183 (2007)

Grant, M. A. and Garg, S. K: Recovery factor for EGS. In: Proc, 37th Workshop on Geothermal Reservoir Engineering, Stanford Uni- versity (2012)

Goyal, K.: Injection recovery factors in various areas of the southeast Geysers, California. In: Geothermics Nummer 24(2) (April 1995), S. 167-186 

Weitere Literatur unter Literaturdatenbank und/ oder Konferenzdatenbank.

zuletzt bearbeitet März 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de