Im Gegensatz zur Reflexionsseismik, die im Untergrund reflektierte Wellen für die Auswertung und Interpretation betrachtet, wird bei der Refraktionsseismik die refraktierte Energie genutzt (Kopfwelle oder Mintropwelle). Sie wird in der Geothermie unter anderem zur Bestimmung der Geschwindigkeiten nahe der Oberfläche eingesetzt (Nahlinien), da diese zur Statischen Korrektur vorwiegend in der Vibroseismik gebraucht werden.
Im Gegensatz zur Reflexionsseismik wird Refraktionsseismik heute immer noch meist auf Linien (2D) durchgeführt, obgleich natürlich auch 3D-Messungen möglich und sinnvoll sind. Um auch die Lauzeitäste tieferer Schichten zu erfassen, sind größere Quell-Empfänger-Abstände (offsets) nötig. Eine Faustformel ist die 5-fache Teufe der tiefsten Grenzfläche.
Die Datenbearbeitung kann ähnlich aufwändig sein wie in der Reflexionsseismik. Klassisch werden die Laufzeiten der Ersteinsätze benutzt, jedoch sind heute auch Verfahren möglich, die das gesamte Wellenfeld prozessieren. Besonders bei der Erkundung obelächennaher Schihcten haben sich tomographische Bearbeitungsmethoden durchgesetzt.
In der Refraktionsseismik können Schichten, die eine geringere Geschwindigkeit haben als die zugehörige Hangendschicht, nicht erfasst werden (hidden layers). Dies kann zu erheblichen Interpretationsproblemen führen.
In der Geothermie wurde Refraktionsseismik vorwiegend zur regionalen Kartierung der Krustenmächtigkeiten angewendet. Diese sind wichtig im Hinblick auf größeren Wärmestrom bei geringen Krustenmächtigkeiten (DECORP). In der Oberflächennahen Geothermie kann Refraktionsseismik zur Schichterkundung eingesetzt werden. Hier wird dann oft Refraktionstomographie als Bearbeitungsmethode verwendet.
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Weitere Literatur unter Literaturdatenbank und/ oder Konferenzdatenbank.
Weblink
http://de.wikipedia.org/wiki/Refraktionsseismik
https://www.youtube.com/watch?v=48iyQ1adSmg
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