Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite verwendet Cookies zur Verbesserung der Benutzererfahrung. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.

Falls Sie Probleme mit einer wiederauftauchenden Cookie-Meldung haben sollten, können Ihnen diese Anweisungen weiterhelfen.

Essenzielle Cookies ermöglichen grundlegende Funktionen und sind für die einwandfreie Funktion der Website erforderlich.
Statistik Cookies erfassen Informationen anonym. Diese Informationen helfen uns zu verstehen, wie unsere Besucher unsere Website nutzen.
Mitglied werden Sponsor werden

Reservoir

Allgemein bezeichnet Reservoir einen Speicher.

In der Lagerstättenkunde wird Reservoir auch für natürliche Vorkommen von Erdgas oder Erdöl verwendet, wohl als Folge einer Übersetzung aus dem Englischen. Dies gilt auch für die Geothermie.

Abgeleitet sind dann Begriffe wie:

und Ähnliches.

Reservoire der Tiefengeothermie

Geothermiereservoire sind der unterirdische Teil geothermischer Systeme. Das Reservoir ist ein Volumen im Untergrund aus dem der Rohstoff (hier Wärme) entommen werden kann,.

Bei hydrothermalen Systemen ist das Reservoir ein ausreichendes Flüssigkeitsvolumen (Aquifer) mit entsprechenden Temperaturen und hoher Wasserdurchlässigkeit. Hydrothermale Reservoirtypen können wasser- oder dampfdominiert oder aus einer Mischung beider Phasen bestehen. 

Reservoire können auch anhand ihrer Enthalpie klassifiziert werden. Das ist die Energiemenge, die in Wasser oder Dampf enthalten ist und in kJ/kg gemessen wird. Die relevanten Parameter für die Reservoirklassifizierung sind daher Temperatur, Druck und Flüssigkeitszustand. Hochenthalpiereservoire müssen gegebenenfalls unter Druck gesetzt werden, damit beim Bohren förderbare Flüssigkeit freigesetzt wird. Ein solcher Druck kann artesisch sein oder durch das Sieden der Flüssigkeit im Reservoir entstehen. Der Gegensatz dazu sind gepumpte Systeme, wobei dann des Reservoir geometrisch durch den Einzugsbereich der Pumpe begrenzt wird.

In der hydrothermalen Tiefengeothermie werden Reservoire definiert durch

  • ein ausreichendes Volumen, in der Regel durch eine ausreichende Mächigkeit des Aquifers, die mindestens 20-40 m sein sollte,
  • durch eine ausreichende Porosität und somit ein ausreichendes Porenvolumen, also einen ausreichenden Wasservorrat. Die Porosität sollte 25 - 30% betragen,
  • durch eine ausreichende Permeabilität als eine Beweglichkeit des Wassers. Diese sollte 1.000 - 5.000 mD (Millidarcy) sein. In ISO-Einheiten sind dies 1-5 10-12 m2.

In der petrothermalen Tiefengeothermie wird das Reservoir durch die Größe des künstlich erzeugten Wärmeübertragers definiert, ist also nicht vorab durch die Geologie vorgegeben sondern das Ergebnis eines technischen Vorgangs. Wichtig ist hier u.U. auch die Wärmeleitfähigkeit der Gesteine und (untergeordnet) auch die Permeabilität. Bei verschiedenen Nutzungsformen, z.B. EGS oder bei geschlossenen Systemen ist der Reservoirbegriff anzupassen.

Reservoire der Oberflächennahen Geothermie

Auch die Oberflächennahe Geothermie ist auf Wärme im Untergrund, also im Prinzip auf Reservoire angewiesen. Der Begriff Reservoir ist alledings in der Oberflächennahen Geothermie unüblich.

Literatur

Khodayar Maryam, Sveinbjörn Björnsson: Conventional Geothermal Systems and Unconventional Geothermal Developments: An Overview: In: Open Journal of Geology Nummer 14(2) (2024), 10.4236/ojg.2024.142012

Thiem, Stefan, Marco Wunsch, Christian Buse, Rafael Mathe1, Ingmar Budach, Matthias Franz, Benjamin Kielgas, Rene Tilsen,  Hydrothermal district heating in Schwerin - reviving the geothermal potential of the North German Basin, EGC Berlin, 2022

Weitere Literatur siehe:

zuletzt bearbeitet Juni 2025, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de