Reservoire, besonders im Bereich Erdöl-Erdgas, können in bezüglich gewisser Parameter sich räumlich unterscheidende Bereiche eingeteilt werden. Dies Bereiche werden üblicherweise compartment genannt, die Methode, die Lagerstätte in diese Bereich zu gliedern, heißt Reservoir-Kompartimentierung. Der aus verschiedenen compartments geförderte Rohstoff kann von Fall zu Fall erheblich unterschiedlich sein.
Fluideigenschaften (z. B. Druck, Fluidchemie, Dichte, Viskosität etc.) werden häufig herangezogen, um bei der Bewertung und Produktion von Erdöllagerstätten den Grad der Kompartimentierung einzuschätzen und die Position der Kompartimentgrenzen zu bestimmen. Tatsächlich wird häufig angenommen, dass eine Lagerstätte kompartimentiert ist, sobald Unterschiede in den Fluideigenschaften zwischen Bohrungen oder zwischen Lagerstätteneinheiten in einer einzigen Bohrung festgestellt werden. Diese Annahme kann jedoch irreführend sein.
Es bedarf meist eines differenzierteren Einblicks, wie Fluideigenschaftsdaten im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf die Kompartimentierung von Lagerstätten interpretiert werden sollten.
Die Kompartimentierung erfolgt üblicherweise auf der Basis von Daten, die in Tiefbohrungen gewonnen wurden. Sind diese nicht oder noch nicht ausreichend vorhanden, können auch geophysikalische Daten z.B. 3D-Seismik genutzt werden. Hier spielen dann meist seimische Attribute eine besondere Rolle.
Auch geothermale (hydrothermale) Lagerstätten bzw. Reservoire können in Kompartimente gegliedert sein. Diese können sich insbesondere durch unterschiedliche Permeabilitäten voneinander abgrenzen. Kenntnisse über die Kompartimentierung erleichtern die Festlegung von Zielpunkten für Tiefstpunkte der Förder- bzw. Injektionsbohrung einer hydrothermalen Dublette.
Jolley S.,J., Q. J. Fisher, and R. B. Ainsworth, Reservoir compartmentalization: an introduction, Geological Society, London, Special Publications, 2010, 347, 1 - 8, https://doi.org/10.1144/SP347
https://www.sciencedirect.com/topics/earth-and-planetary-sciences/reservoir-compartmentalization
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