Der Rissaufbrechdruck ist der Druck, der zur Erzeugung eines Zugrisses aufgewendet werden muss.
Der Riss öffnet sich in Richtung der kleinsten horizontalen Hauptspannung, breitet sich also in Richtung der größten horizontalen Hauptspannung aus.
Ab einer bestimmten Tiefe steht der Riss senkrecht, da der lithostatische Druck des überlagernden Gesteins der größten Hauptspannung entspricht. Der Rissaufbrechdruck ist dann die kleinste horizontale Hauptspannung + die Zugfestigkeit des Gesteins. Er ist unterschiedlich vom Rissfortleitungsdruck und vom Rissschließdruck.
Zur Steigerung der Wasserwegsamkeit in einem Gesteinsvolumen können im Untergrund künstliche Risse erzeugt werden.
In der Regel geschieht dies durch Einpressen von Wasser. Um eine nachhaltige Wasserdurchlässigkeit zu begründen müssen diese Risse offen gehalten werden. Sind die Rissoberflächen rau und entstand bei deren hydraulischer Öffnung eine rissparallele Verschiebung (Scherung) der Gesteinsblöcke auf beiden Rissseiten, so wird sich der Riss bei Wegnahme des Drucks nicht wieder schließen (self propping). Alternativ kann ein Stützmaterial (proppant) wie Sand oder Keramikkügelchen eingebracht werden.
zuletzt bearbeitet März 2022, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de