Die Öffnungsweite eines Risses (auch Apertur) bestimmt neben anderen Parametern wesentlich die Wasserwegsamkeit dieses Risses. Sie wird in Millimetern angegeben. Sie bestimmt sich meist aus der Wasseraufnahme eines Risses (Rissvolumen) dividiert durch die Rissfläche, ist also ein Durchschnittswert. Die Öffnungsweite ist grundsätzlich innendruckabhängig.
Während natürliche Risse oft sehr große Öffnungsweiten haben können, sind diese bei künstlichen Rissen nur einige Millimeter.
Im Zuge von Stimulationsarbeiten zur Verbesserung der Lagerstätteneigenschaften können Rissöffnunsgweiten vergrößert werden. Infolge von tangentialen Scherbewegungen bleiben durch den Self-Propping-Effekt die Öffnungsweiten auch nach Druckminderung teilweise erhalten, falls die Gesteinsfestigkeit ein 'Zusammendrücken' der Unebenheiten der Risswände verhindert. Künstlich eingebrachte Stützmittel sind dann nicht erforderlich.
In der Tiefengeothermie sind fractures bzw. Risse und Klüfte oft wesentlich für die Permeabilität, also für mögliches Fließen von Flüssigkeiten wie Thermalwasser verantwortlich. Dies gilt sowohl für einzelne Risse bis hin zu Störungszonen als auch für Risssysteme. Das Fließen in Rissen und Rissystemen wird umfangreich wissenschaftlich bearbeitet. Die Risse sind oft unterschiedlich rau, heterogen in Bezug auf die Apertur (Öffnungsweite), Parameter, die zudem druck- und temperaturabhängig sind.
zuletzt bearbeitet August 2024, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de