Eine Scherzone ist eine bedeutende tektonische Unstetigkeitsfläche der Erdkruste und des Oberen Mantels.
Ihre Entstehung lässt sich auf einen nicht homogenen Verformungsprozess zurückführen, dessen Energie auf ebene oder leicht gebogene Störungsflächen konzentriert wird. Dazwischenliegende (Krusten-) Bereiche bleiben von größeren Verformungen relativ unberührt. Aufgrund von Scherbewegungen des umgebenden rigideren Mediums kann in Scherzonen eine rotationelle, nicht-koaxiale Komponente induziert werden. Da diese Unstetigkeitsflächen gewöhnlich verschiedene Tiefenbereiche durchziehen, erzeugen sie ein breites Spektrum unterschiedlicher Gesteine.
Scherzonen sind, oft ausgedehnte, Zonen erhöter Porosität und Wasserwegsamkeit (Permeabilität). Sie können große Mengen an Thermalwasser speichern. Sie ermöglichen so ausreichende Fündigkeit hydrothermaler Gothermieanlagen in ansonsten zu dichtem Gestein. Die Mächtigkeit solcher Störungszonen kann durchaus mehrere hundert Meter betragen. Größere Störzonen können also durhaus ein ausreichendes Volumen haben, um selbst, bei entsprechender Wasserführung, als Aquifer angesprochen zu werden.
Aus den genannten Gründen wird vorgechlagen, die petrothermale Geothermie zu unterteilen in:
Entsprechend der TAB-Studie (2003) enthällt die Summe der Störzonen in Deutschland ein deutlich höheres Erdwärmepotenzial als die klassischen Poren- oder Kluftaquifere.
https://de.wikipedia.org/wiki/Scherzone
Zum Download der TAB Studie 2003
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