Bei einer Tiefbohrung zu Explorationszwecken sollten bevorzugt Bohrkerne geborgen werden, die dann entsprechend im Labor untersucht werden können. Zu Gewinnung von Bohrkernen mit dem Bohrgestänge ist es notwendig, das Gestänge zur Bergung jedes einzelnen Kernsegmentes aus- und wieder einzubauen (round trip). Dies ist eine zeitaufwändige und somit teure Methode. Eine Alternative ist das Seilkernbohrverfahren. Es spielt eine essenzielle Rolle bei der genauen Lagerstättenerkundung. Durch dieses Verfahren können die geologischen Schichten genauestens untersucht werden. Die alternative Untersuchung von Bohrklein (cuttings) ist oft weniger aussagefähig und es ist daher oft empfehlenswert, diese durch zumindest einige Kerne zu ergänzen.
Wie beim konventionellen Kernbohren kann ein kontinuierlicher Kern gewonnen werden. Der Kern wird mit einem Stahlseil geborgen, das mit einer Fangvorrichtung an das innere Kernrohr ankoppelt. Es ist also nötig:
Hierbei werden hohe qualitative Ansprüche erfüllt. Internationaler Standard beim Seilkernen ist ein Kerndurchmesser von etwa 100 mm, es sind jedoch auch andere Maße realisierbar.
Das Seilkernbohrverfahren kommt auch zum Einsatz, wenn:
Geothermiebohrungen werden meist nur, aus Kostengründen, zu kleinen Teilen gekernt. Sollen jedoch Kerne gewonnen werden, ist das Seilkernen das bevorzugte Verfahren.
Nielson, Dennis L. : Deep Wireline Coring in Geothermal Reservoirs , Geothermal Resources Council Transactions, 2001
Polk, Gene; Brown, Robert K : Differences in Mud Systems for Geothermal Production and Wire Line Coring Rigs , Geothermal Resources Council Transactions, 1991
http://www.angers-soehne.com/?page_id=5138
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