Der Spannungsabbau durch Erdbeben (energy drop, stress drop) gibt an, welche Energie bei einem Beben umgesetzt wurde oder kumulativ durch viele Erdbeben abgebaut wird
Spannungen werden in der Erde durch Bewegungen, meist getrieben durch die Plattentektonik aufgebaut. Abgebaut werden sie durch duktiles Fließen oder durch ruckartige Bewegungen (sledge and spring), die oft als Erdbeben verspürt werden. Letztlich und langfristig steht der Spannungsaufbau mit dem Spannungsabbau im Gleichgewicht.
Nach Gutenberg und Richter ergibt sich folgender Zusammenhang zwischen der abgestrahlten seismischen Energie und der Magnitude:
Log10 (Energie) = 1,5 ML + 11,8
Von dieser Energie geht nur ein kleiner Teil als mechanische Energie in die seismischen Wellen, ein weitaus größerer Teil wird noch im Herd oder herdnah in Wärme umgewandelt.
Die angestrahlte Energie steht in einem engen Zusammenhang mit dem Moment eines Bebens und der Momentenmagnitude (Mw). Da eine um 1 größere Magnitude etwa 30 mal mehr Energie umsetzt, sind viele kleine Erdbeben nötig, um den Spannungsabbau eines großen Bebens zu erreichen. Es wären etwa 1000 Beben der Magnitude 2 nötig, um 1 Beben der Magnitude 4 zu kompensieren.
Bei einer Serie von Beben (Schwarm) kann man einen kumulativen Energieabfluss betrachten.
Peter M. Shearer: Introduction to Seismology, Cambridge University Press, <st1:place w:st="on"><st1:state w:st="on">New York</st1:state></st1:place>, 1999 ISBN 978-0-521-66953-5
Kanamori, H., and L. Rivera: Static and Dynamic Scaling Relations for Earthquakes and their implications for Rupture Speed and Stress Drop. In: Bull. Seismol. Soc. Am. Nummer 94 (1) (2004), S. 314-319
Stein, S. und Wysession, M. (2003): An Introduction to Seismology, Earthquakes, and Earth Structure. Blackwell Publishing
http://de.wikipedia.org/wiki/Momenten-Magnituden-Skala
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