Ein Spiralkollektor ist eine besonders platzsparende Bauform eines oberflächennahen Erdwärmekollektors. Sie werden zur Wärmegewinnung aus den oberen Erdschichten eingesetzt, welche meist in Verbindung mit einer Wärmepumpe zum Heizen oder Kühlen genutzt wird. Die VDI-Richtlinie 4640-2 erwähnt Spiralkollektoren, allerdings ohne konkrete Aussagen über Ausführung und Auslegung.
Ein Spiralkollektor besteht meist aus einem Kunststoffrohr, welches mit Hilfe von Halteschienen zu einer stabilen und belastbaren Spirale geformt wird. Die Größe des Spiralkollektors hängt immer mit dem Anwendungsgebiet zusammen, aber im Normalfall haben sie eine Höhe zwischen 2,5 und 3,0 m und einen Durchmesser von ca. 0,5 m. Trotz kompakter Bauweise kann ein Spiralkollektor eine Entzugsleistung von mindestens 0,35 kW liefern. Die tatsächlich mögliche Entzugsleistung hängt selbstverständlich von der Länge de Kollektors und den Gegebenheiten des Erdreichs ab. Versickerndes Regenwasser kann die Entzugsleistung stark erhöhen. Ein Spiralkollektor nutzt das Wasser im Erdreich optimal.
Der Kollektor wird meist mit einem Gemisch aus Wasser und Frostschutzmittel befüllt. Projekte in wasserwirtschaftlich sensiblen Gebieten sind mit besonderen Auflagen der örtlichen Behörden versehen, welche speziell angefragt werden müssen.
Die in einem Kreislauf eingebundenen Spiralkollektoren werden mit Hilfe von einer Umwälzpumpe mit der Wärmeträgerflüssigkeit durchströmt. Hierbei wird über die Wandung der Kunststoffrohre die Wärme dem Boden entzogen und zur Wärmepumpe transportiert, wo sie dann genutzt werden kann (siehe Funktion Wärmepumpe). Um die Wärmeaufnahme zu garantieren, muss die von der Wärmepumpe kommende Flüssigkeit kühler als das Erdreich um den Kollektor sein. Die Wärmeträgerflüssigkeit erwärmt sich in der Sonde, kann jedoch nicht wärmer als der Boden werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Spiralkollektor
zuletzt bearbeitet März 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de