Zu den einfachsten Temperatur basierten Auswerteverfahren zur Bestimmung von hydraulischen Parametern gehört das Verfahren, das anhand eines Ruhetemperatur-Logs durchgeführt werden kann. Steigen Wässer im Untergrund über große Strecken dauerhaft auf oder ab, so hinterlassen sie, je nachdem, ob die Geschwindigkeit groß oder klein ist, eine „thermische Spur“. Bei aufsteigenden Wässern, erhöht sich die Temperatur im Bereich der Aufstiegszone, steigen die Wässer ab, so erniedrigt sie sich entsprechend.
Unter der Voraussetzung, dass das im Bohrloch stehende Wasser die Temperatur des umgebenden Aquifers annimmt, kann bei hinreichender Kenntnis weiterer Parameter (Dichte von Wasser (ρw), Kompressibilität von Wasser (cw), Wärmeleitfähigkeit des Untergrundes (λ)) die vertikale Fließgeschwindigkeit vz des im Aquifer auf- oder absteigenden Grundwassers bestimmt werden.
Aufsteigende Wässer sind im vertikalen Temperaturprofil durch einen konvexen Verlauf gekennzeichnet, absteigende Wässer durch einen konkaven Verlauf im Temperaturprofil.
Stober, Ingrid; Kurt Bucher (2020): Geothermie, Springer Spektrum, 3. Auflage. ISBN 978-3-662-60939-2 ISBN 978-3-662-60940-8 (eBook). https://doi.org/10.1007/978-3-662-60940-8.
zuletzt bearbeitet September 2020, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de