Bereiche in sedimentären oder kristallinen Gesteinen, die von zahlreichen Bruchzonen durchzogen sind und dadurch ein gutes hydraulisches Leitvermögen aufweisen, bezeichnet man als Störungszonen.
Störungen können in verschiedenem Maßstab auftreten, angefangen bei duktilen Scherzonen, die nur im Dünnschliff unter dem Mikroskop sichtbar sind, über Zentimeter bis mehrere Meter messende Verwerfungen, Falten und duktile Scherzonen im Maßstab eines Handstückes oder Aufschlusses, bis hin zu Bruch- und Scherzonen, die sich über hunderte oder sogar tausende Kilometer hinziehen, wie zum Beispiel die San-Andreas-Verwerfung in Kalifornien.
Da die Wasserwegsamkeit in Störungszonen oft um ein Vielfaches besser ist als in der umgebenden Gesteinsmatrix sind sie häufig das Ziel geothermischer Aktivitäten. Wenn sie ein ausreichendes Volumen haben und da sie in der Regel wassergefüllt sind, stellen sie selbst einen hydrothermalen Aquifer dar, unabhängig davon, ob sie im Deck- oder Grundgebirge liegen. Die TAB-studie weist in Deutschland für die Störungszonen ein vielfach größeres Potenzial aus als für die üblichen sedimentären Aquifere.
Das Projekt United Downs in Cornwall, UK ist eine typisches Projekt auf einer Störungszone im Granit.
zuletzt bearbeitet März 2021, Änderungs- oder Ergänzungswünsche bitte an info@geothermie.de